Der Gipfel habe bezwungen werden können, aber der Abstieg vom Berg erweise sich oft als gefährlicher, sagte Boris Johnson in seiner Fernsehansprache am Sonntagabend. Das Bild, das auf die Pandemie gemünzt war, holte den Premierminister am Montag politisch ein. Sein Stufenkonzept für den Ausstieg aus dem Lockdown – präsentiert als „Skizze eines Fahrplans“ – wurde für undurchdacht erklärt, unklar, sogar für rücksichtslos. Auch wenn die Kritik überwiegend von politischen Gegnern kam, hatte die Regierung ihre liebe Mühe, sich dem Sturm der Vorwürfe entgegenzustellen.
Dabei war Johnson, zumindest aus Sicht seiner eigenen Partei, keineswegs vorgeprescht. Er wolle mit seinem Plan die Sorgen auf beiden Seiten der Gesellschaft berücksichtigen, sagte er: die Ängste vor dem Virus ebenso wie die Ängste, die mit der „erzwungenen Inaktivität“ verbunden seien. Die unmittelbaren Lockerungen, die er dann ankündigte, waren, im internationalen Vergleich, zurückhaltend. Aufgehoben wurden nur einige Ausgangsbeschränkungen.
Zur Arbeit, aber ohne öffentliche Verkehrsmittel
Es ist jetzt erlaubt, jeweils ein Mitglied eines anderen Haushalts im öffentlichen Raum zu treffen und das Haus beliebig oft zu verlassen. Geschäfte und Schulen werden hingegen noch mindestens drei Wochen geschlossen bleiben. Die Gastronomie darf bestenfalls auf Juli hoffen. Die Einreiseregeln wurden sogar verschärft, und erstmals sehen sich die Briten mit der Aufforderung konfrontiert, beim Einkaufen und in Bussen und Bahnen das Gesicht zu bedecken.