Finanzen

Hoffnung auf Notenbanken: Deutscher Aktienmarkt eröffnet fester

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Frühjahr an der Deutschen Börse

Nach einer mit einem Minus von 2,3 Prozent eher schwachen Vorwoche zeichnet sich für den deutschen Aktienmarkt am Montag Besserung ab. der mit 100 Werten den deutschen Aktienmarkt breit abbildende F.A.Z.-Index steigt um 2 Prozent auf 1929 Punkte. der Standardwerteindex gewinnt sogar 2,4 Prozent auf 10.584 Zähler hinzu.

Starke Aufschläge verzeichnen mit mehr als 7 Prozent die Aktien der Deutschen Bank und der Deutschen Lufthansa. Während erstere davon profitieren, dass das Geldhaus im ersten Quartal wider Erwarten einen Gewinn verbuchte, setzen die Anleger auf die Genehmigung von Staatshilfen für die Luftverkehrsgesellschaft.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier signalisierte grundsätzlich Bereitschaft, der durch die Pandemie in Turbulenzen geratenen Fluggesellschaft unter die Arme zu greifen. Zudem hat die EU-Kommission ein Kreditprogramm der Bundesregierung und des Landes Hessen in Höhe von insgesamt 550 Millionen Euro genehmigt, mit dem der Ferienflieger Condor gestützt werden soll.

F.A.Z.-Index

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Im Minus liegen dagegen einzig Adidas, obgleich sich die Notierung von einem anfänglichen Minus von 4 Prozent rasch erholte. Der Einbruch des operativen Gewinns des Sportartikel-Herstellers sei größer ausgefallen als befürchtet, schrieb Analyst James Grzinic von der Investmentbank Jefferies. Der Gewinn des Sportartikelherstellers ist im ersten Quartal um 97 Prozent auf 20 Millionen Euro gefallen, der Umsatz ging um 19 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro zurück.

Der Terminhandel auf den amerikanischen S&P-500-Index indizierte zuletzt mit einem Plus von aktuell 0,6 Prozent für Wall Street eine gut behauptete Eröffnung. Auch die wichtigsten Börsen Asiens haben am Montag deutlich zugelegt. Der japanische Leitindex Nikkei 225 kletterte um 2,7 Prozent auf 19.783 Punkte, der marktbreite Topix-Index um 1,8 Prozent. Die Bank of Japan hat ihre Geldpolitik weiter gelockert. Dabei setzt sie sich selbst beim Kauf von Staatsanleihen kein Limit mehr, hat auch die Bedingungen für Kredite an Geschäftsbanken weiter gelockert. In China legte der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen 0,7 Prozent zu, der Hang Seng in Hongkong gewinnt mit knapp 2 Prozent noch stärker.

Anleger setzen nun darauf, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ebenfalls zusätzliche Konjunkturhilfen beschließen wird. George Buckley, Chefvolkswirt für Großbritannien und den Euroraum bei Nomura, erwartet, dass die EZB ihren Einlagensatz auf minus 0,7 Prozent senkt. Auch von der amerikanischen Notenbank Fed wird erwartet, dass sie nach ihren Beratungen am Mittwoch zumindest ihren Willen unterstreicht, alles zu tun, um die Wirtschaft zu unterstützen.

WTI

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Marktstratege Michael McCarthy vom Broker CMC Markets UK sprach von einem guten Start in eine wichtige Woche – geprägt von Leitzinsentscheidungen großer Notenbanken, einem Reigen wichtiger Wirtschaftsdaten und der aktivsten Woche der amerikanischen -Berichtssaison.

Auf der negativen Seite stehen die Ölpreise, die am Montagmorgen wieder nachgeben. Der Preis für amerikanisches Leichtöl der Marke WTI gab seit Freitagnachmittag um fast 19 Prozent auf zuletzt 14,64 Dollar nach. Der Preis für Brent fiel in diesem Zeitraum um fast 10 Prozent. Ein Barrel von 159 Liter kostet am Montagmorgen etwas mehr als 20 Dollar.

Grund sind abermals die Sorgen wegen mangelnder Lagerkapazitäten, auch wenn Saudi-Arabien und amerikanische Ölfirmen schon früher als ursprünglich geplant mit Produktionskürzungen begonnen haben. In Amerika wurden in der vergangenen Woche 60 Ölquellen still gelegt, die stärkste Einschränkung seit 2006. Saudi Aramco senkte seine Ölförderung im gleichen Zeitraum laut der Nachrichtenagentur Bloomberg von rund 12 auf 8,5 Millionen Barrel am Tag.