Nach zwei Wochen Abwesenheit wird immer mehr über den Verbleib von Nordkoreas Machthabers Kim Jong-un gerätselt. Inmitten widersprüchlicher Berichte über den Gesundheitszustand des Alleinherrschers wurde Kims mutmaßlicher Privatzug von amerikanischen Fachleuten an der Ostküste des Landes gesichtet. Die auf Nordkorea spezialisierte Nachrichtenseite „38 North“ veröffentlichte dazu am Samstag (Ortszeit) Satellitenbilder, die aus der vergangenen Woche stammen sollen. Wirklich Aufschluss brachten aber auch diese Aufnahmen nicht.
Die Berichte über eine angeblich schwere Erkrankung Kims, der erst Mitte 30 ist, sorgen international schon seit Tagen für Aufsehen. Aus seinem international ziemlich abgeschotteten Land gibt es dazu nur Schweigen. Dies feuert nicht nur die Spekulationen über Kims Wohlergehen an. Inzwischen wird auch über die Frage diskutiert, wer dem jüngsten Machthaber der Diktatorenfamilie folgen könnte. Südkoreas Regierung hält weiter dagegen: Über eine schwere Erkrankung Kims sei nichts bekannt.
Zu den Satellitenbildern schrieben die amerikanischen Fachleute selbst, der 250 Meter lange Zug im Küstenort Wonsan sage nichts darüber aus, wo sich Kim selbst aufhält und wie es um seine Gesundheit bestellt ist. Allerdings verliehen die Aufnahmen Berichten Gewicht, wonach sich Kim „in einem Gebiet für die Elite an der Ostküste des Landes„ befinde. Der Zug könnte bereits vor dem 21. April an einem Bahnhof eingetroffen sein, der für die stalinistische Führung reserviert ist. Am 23. April sei er noch immer dort gewesen, so „38 North“.