Die Schüler in Deutschland sind längst nicht alle mit den technischen Voraussetzungen für das Lernen zu Hause ausgerüstet, auch bei den Schulen gibt es große Probleme. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sagte der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.): „Wir unternehmen in diesen Tagen vielfältige Anstrengungen zur Unterstützung der Länder, den Unterricht, soweit es geht, aufrecht zu erhalten.“
In einem ersten Schritt seien kurzfristig aus dem Digitalpakt 100 Millionen Euro mobilisiert worden, „damit die Länder eine Online-Infrastruktur aufbauen und zeitlich befristet auch Online-Lernprogramme anschaffen können“. Karliczek fügte hinzu: „Die Länder haben nach unserer Zusage rasch ein länderübergreifendes Projekt zur Entwicklung und Inbetriebnahme eines gemeinsamen Sofortportals für frei zugängliche Bildungsmedien sowie zum weiteren Ausbau einer technischen Plattform der zukünftigen ländergemeinsamen Bildungsmedieninfrastruktur entwickelt.“ Das heiße Sodix. Damit werde kurzfristig ein ländergemeinsames Medienportal auf- und ausgebaut, das sowohl von Lehrern als auch von Eltern und Schülern genutzt werden könne.
„Wir bieten so kurzfristige Unterstützung, die gleichzeitig genau das schafft, was über den Digitalpakt initiiert wird: ein innovatives und zukunftsgerichtetes Lehr- und Lernkonzept“, sagte Karliczek der F.A.S.:
Nicht jedes Kind ist digital erreichbar
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann, der Vorsitzende des Bildungsausschusses, sagte der F.A.S.: „Es hat sich bei Corona gezeigt, dass längst nicht alle Schüler zu Hause so ausgerüstet sind, dass es mit dem Homeschooling klappt.“ Oft scheitere es am Drucker oder am Handy, nicht jedes Kind sei digital erreichbar. Auch die Lehrer brächten unterschiedliche Voraussetzungen mit.