
„Merci“: Der Regionalratspräsident der Region Grand Est, Jean Rottner, hat am Sonntag den Deutschen gedankt, die Covid-19-Patienten aus den überlasteten Krankenhäusern im Osten Frankreichs aufnehmen. Gleich drei Bundesländer, Baden-Württemberg, das Saarland und Rheinland-Pfalz, haben Intensivbetten mit Beatmungsgeräten zur Verfügung gestellt. „Europa existiert in der Krise. Das ist beruhigend!“, sagte Rottner von der rechtsbürgerlichen Partei Les Républicains, dessen Region vom Elsass über Lothringen bis zur Champagne reicht. Das Département Oberrhein im Elsass ist einer der Infektionsherde in Frankreich. Die örtlichen Krankenhäuser sind der Belastung durch schwer erkrankte Patienten nicht gewachsen.
Der Sanitätsdienst der französischen Armee ist dabei, ein Feldlazarett mit 30 Intensivbetten neben dem Krankenhaus von Mülhausen aufzubauen. Die grenznahe Hilfe dürfte weitere Entlastung bringen. Im Aachener Vertrag wird ausdrücklich darauf verwiesen, dass sich Deutschland und Frankreich im grenznahen Gebiet auch im Bereich der Gesundheit unterstützen wollen.
Zehn Franzosen in deutscher Behandlung
Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) teilte mit, er sei sich mit seinem Freund Jean Rottner einig: „Wir gewinnen den Kampf gegen das Coronavirus nur gemeinsam.“ Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, bot am Sonntag ebenfalls an, zehn Intensivbetten für französische Patienten zur Verfügung zu stellen. Zehn Erkrankte waren bereits am Samstagabend von Mülhausen, Colmar und Straßburg in den Südwesten gebracht worden. Europaministerin Amélie de Montchalin dankte für die deutsche Hilfsbereitschaft. Sie sprach von einer eindrucksvollen Solidarität, die zeige, dass die grenznahe Zusammenarbeit kein leeres Versprechen sei.
