Ausland

Teilnahme am Bürgerkrieg: Erdogan gibt Präsenz syrischer Kämpfer in Libyen zu

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Der türkische Präsident Erdogan im Februar mit dem Chef der international anerkannten libyschen Regierung Fajez Saradsch in Istanbul

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erstmals die Präsenz pro-türkischer syrischer Kämpfer in Libyen zur Unterstützung der dortigen Einheitsregierung bestätigt. Mitglieder der Syrischen Nationalarmee seien ebenso vor Ort wie eine türkische Ausbildungstruppe, sagte Erdogan am Freitag Journalisten in Istanbul. Der libysche General Chalifa Haftar kündigte indes an, im Falle eines Scheiterns der Friedensgespräche zwischen den libyschen Konfliktparteien auch gegen türkische Truppen in dem nordafrikanischen Land zu kämpfen.

Seit dem gewaltsamen Sturz des Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 herrscht in Libyen Chaos. Die Einheitsregierung von Ministerpräsident Fajez Sarradsch in Tripolis ist schwach.

Ein Großteil des Ostens und Südens des Landes wird von den Truppen Haftars kontrolliert, der gegen die Einheitsregierung kämpft. Haftar wird unter anderem von Russland, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten unterstützt, während die Türkei und Qatar auf der Seite der Regierung Sarradschs stehen.

Erdogan wiederholte den Vorwurf, Russland habe 2500 Söldner zur Unterstützung Haftars nach Libyen geschickt. Insgesamt werde der General von „fast 15.000 Terroristen“ unterstützt, sagte Erdogan. Die Syrische Nationalarmee, welche die libysche Einheitsregierung unterstützt, ist aus dem Rebellenbündnis Freie Syrische Armee (FSA) hervorgegangen und wird durch die Türkei ausgebildet und finanziert.