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Archäologie: Seltenes Reitergrab bei Augsburg entdeckt

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Wertvoll: ein Bronze-Fundstück aus dem Reitergrab in Nordendorf

Archäologen haben bei Ausgrabungen im Raum Augsburg neben einem seltenen Reitergrab mit kostbaren Beigaben auch Hinweise auf eine bislang unbekannte römische Siedlung gefunden. Wie die Experten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege am Montag in München bei der Vorstellung der Funde berichteten, wurden in dem in Nordendorf entdeckten, schätzungsweise 1300 bis 1500 Jahre alten Grab eines Reiterkriegers Waffen, ein Schild und ein Pferdegeschirr entdeckt. Eine Expertin des Landesamts sagte, der Reiter stamme wohl aus einer wohlhabenden Familie. Der gut 1,80 Meter große Mann dürfte zwischen 20 und 40 Jahre alt gewesen sein und hatte vermutlich einen Bandscheibenvorfall. In einem weiteren Grab sei zudem römisches Baumaterial entdeckt worden.

Der Mann mit den teuren Beigaben im Grab wurde neben einem Pferd beigesetzt. Das Besondere an der Reiterbestattung ist, dass das Grab nicht von Grabräubern geplündert wurde, wie dies sonst oft im Frühmittelalter geschah. „Interessant sind auch drei unverzierte Goldblattkreuze im Grab“, sagte Bayerns Generalkonservator Mathias Pfeil. „Neben dem reinen materiellen Wert sind sie ein Zeichen der fortschreitenden Christianisierung“, erläuterte der Chef des Landesamtes.