Gesellschaft

114 Privatjets zu Klimagipfel: 864 Tonnen Kohlendioxid für den Klimaschutz

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War auch da: Leonardo DiCaprio (Archivbild)

Beim Google Camp stand in diesem besonders heißen Sommer der Klimaschutz ganz oben auf der Agenda. Auf dem Flughafen von Palermo sollen währenddessen 114 Privatjets gelandet und gestartet sein.

Auch das siebte Google Camp war wieder ein voller Erfolg. Schon zum dritten Mal fand das Jahrestreffen der globalen Elite bei Selinunt an der Westküste Siziliens statt. Selinunt sei das neue Davos, heißt es schon in der angelsächsischen Presse. Gastgeber sind die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin. Das dreitägige Treffen, das am Sonntag zu Ende ging, hat sich Alphabet, der Mutterkonzern von Google, dem Vernehmen nach 20 Millionen Dollar kosten lassen. Das Verdura-Resort, mit Golfplatz und Heliport, war für die Zeit des Think-Camps komplett den vielen Prominenten vorbehalten. Manche von ihnen bevorzugten es freilich, auf ihren Luxusjachten zu nächtigen, mit denen sie angereist waren und die sie vor der Küste ankerten.

Zum Begrüßungsdinner spielten Chris Martin und Coldplay vor den berühmten Tempelruinen von Selinunt. Das Gelände hatte schon am frühen Nachmittag für herkömmliche Besucher gesperrt werden müssen – aus Sicherheitsgründen, versteht sich. Eigentlich gehört es zu den Spielregeln des informellen Treffens, bei dem es um die drängendsten Weltprobleme wie Klimawandel und Kampf für Menschenrechte, Globalisierung, Migration und Datenschutz im Internet geht, dass sich die Teilnehmer selbst eine Auszeit in den sozialen Medien auferlegen. Doch daran halten sich nicht alle. Den Rest an Informationen besorgen die lokalen Medien und die Paparazzi.

Zu den Teilnehmern gehörten die Hollywood-Stars Tom Cruise, Bradley Cooper und Johnny Depp, Leonardo DiCaprio und Orlando Bloom. Dazu die Sängerin Katy Perry, die Modedesignerinnen Stella McCartney und Diane Von Fürstenberg, der einstige Fußballprofi Thierry Henry sowie Amazon-Chef Jeff Bezos, Facebook-Chef Mark Zuckerberg und Fiat-Chef John Elkann. Auch Prinz William und seine Frau Kate waren dabei, nicht zu vergessen die künftige Chefin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde. Für das leibliche Wohl sorgte der italienische Starkoch Massimo Bottura. Barack Obama war als Redner für eine Abendveranstaltung fest vorgesehen, musste aber kurzfristig absagen.

Ganz oben auf der Agenda stand beim Google Camp in diesem besonders heißen Sommer der Klimaschutz. Weil die Teilnehmer von weither kamen, ging es freilich nicht ohne erheblichen Ausstoß von klimaschädlichen Abgasen ab. Örtliche Medien zählten Landungen und Starts von 114 Privatjets auf dem Flughafen von Palermo. Das amerikanische Boulevardblatt „New York Post“ hat errechnet, dass die Jets 864 Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen haben. Die Emissionen der Hubschrauber, die von Palermo nach Selinunt pendelten, der Luxusjachten im Gesamtwert von fast einer halben Milliarde Dollar sowie der zahlreichen Ferraris, Maseratis und Porsche zum Transport der Teilnehmer nicht mitgerechnet.