Gesellschaft

Malaysia: Verzweifelte Suche nach einem 15 Jahre alten Mädchen

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Die Gegend, in der nach der 15-jährigen Nora Quoirin aus London gesucht wird, besteht teilweise aus dichtem Regenwald.

Die lernbehinderte Nora Quoirin war vor fünf Tagen unter mysteriösen Umständen aus ihrem Zimmer in einer Ferienanlage verschwunden. Nun durchkämmen Suchtruppen Dschungel und Flüsse in der Umgebung.

Eine groß angelegte Suche hat auch am fünften Tag nach ihrem Verschwinden keine Spur der 15 Jahre alten Nora Quoirin aus London gefunden. Das Mädchen, das laut seiner Familie eine Lernschwäche hat und in ihrer Entwicklung leicht beeinträchtigt ist, wird seit dem vergangenen Sonntag vermisst. Es war in der Nacht aus ihrem Zimmer einer Ferienanlage etwa eine Stunde von der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur verschwunden. Ein Fenster in dem Ferienhaus stand offen. Doch von dem Mädchen fehlte jede Spur. Die Familie befürchtet, dass Nora entführt worden sein könnte. Die Polizei schließt mittlerweile auch ein Verbrechen nicht aus. Aufgrund fehlender gegenteiliger Hinweise geht die Polizei davon aus, dass sie sich weiter in dem Umfeld der Ferienanlage befindet. Das bergige Gebiet besteht aus teilweise dichtem Regenwald.

Am Mittwoch hatten Taucher einen kleinen Fluss durchsucht, der in der Nähe der Ferienanlage durch den Dschungel fließt. Mehr als 200 Personen waren an der Suche beteiligt. Unterstützt werden sie durch eine Gruppe malaysischer Ureinwohner, die in dem Waldgebiet besondere Ortskenntnis besitzen. Dazu wurden Hubschrauber, Drohnen und Suchhunde eingesetzt. Die Familie hatte sich ebenfalls am Mittwoch in einem Video an die Öffentlichkeit gewandt. Eine Tante des Mädchens dankte der Polizei im Namen der Familie für ihren Einsatz und die Unterstützung aus aller Welt. „Dies ist extrem traumatisierend für die ganze Familie“, sagte Éadaoin Agnew. Die Eltern des Mädchens, eine Irin und ein Franzose, seien nicht in der Lage, selbst an die Öffentlichkeit zu gehen. „Nora wird immer noch vermisst. Sie ist sehr verletzlich, und wir müssen alles tun, um sie nach Hause zu bringen“, sagte die Tante.

„Sie ist ein junges Mädchen und sehr schüchtern“

Die Eltern, das Mädchen und ihre zwei jüngeren Geschwister waren erst am Tag zuvor aus London für einen zweiwöchigen Urlaub in der Ferienanlage angekommen. Ihr Großvater äußerte gegenüber dem Sender BBC Zweifel, dass Nora aus freien Stücken aus ihrem Fenster geklettert sein könnte. „Sie ist ein junges Mädchen und sehr schüchtern, sehr reserviert und sehr ängstlich“, sagte Sylvain Quoirin. Aufgrund ihrer Lernbehinderung wirke sie jünger als sie ist und könne sich ohne Hilfe nicht allein zurechtfinden. Der Großvater hatte gegenüber der Presse von „extrem mysteriösen Umständen“ des Verschwindens gesprochen. Es sei untypisch für das Mädchen, sich einfach auf eigene Faust in der Nacht davonzumachen. Nach den Strapazen der Reise hätte sie zudem sehr müde sein müssen.

Unter normalen Umständen halten es die Behörden in Malaysia für möglich, dass jemand in dem Regenwald mehrere Tage überleben könnte. Die Polizei gab außerdem an, Fingerabdrücke in dem Zimmer des Mädchens gefunden zu haben. Sie machte aber keine Angaben dazu, zu wem sie gehören. Der Fall wurde mit dem Verschwinden eines britischen Mädchen aus einer Ferienanlage in Portugal im Mai 2007 verglichen. Von Maddie (Madeleine) McCann, die damals erst drei Jahre alt war, fehlt seither jede Spur.