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Plastikverschmutzung: Und wenn man die Verpackung einfach mitessen könnte?

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Durstlöschen ohne Rückstände: „Ooho“ will die üblichen Wasserflaschen vermeiden- auch andere Portionsgrößen und Inhalte sind denkbar.

Biologisch abbaubare, im besten Fall verzehrbare Stoffe gelten als Hoffnungsträger im Kampf gegen den Plastikmüll. Doch Lebensmittelexperten wie Umweltschützer stehen dem Trend skeptisch gegenüber.

Recht bald, in zwei Jahren etwa, soll es so weit sein: Dann könnten Hungrige in den rund 400 „Nordsee“-Restaurants ihr Backfisch-Baguette oder den Salat mit Thunfisch verspeisen – und den Take-away-Behälter gleich mit. Möglich machen soll das ein vom Bundesernährungsministerium gefördertes Forschungsprojekt, „Mak-Pak“. Gemeinsam mit dem Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und der Hochschule Bremerhaven möchte die Fastfood-Fischkette aus Makroalgen der Nordsee eine nachhaltige Verpackungsalternative entwickeln. Der Behälter für den Außerhausverzehr, bei dem erstmals nicht nur einzelne Inhaltsstoffe, sondern die komplette Alge verwertet werden, soll nicht nur kompostierbar sein. „Wunsch ist, dass er sogar essbar ist“, erklärt Frederike Reimold vom Studiengang Lebensmitteltechnologie/Lebensmittelwirtschaft in Bremerhaven.

Die „Nordsee“ befindet sich in guter Gesellschaft. Laut den Marktforschern von Allied Market Research soll der Wert des Markts essbarer Verpackungen von 697 Millionen Dollar im Jahr 2016 bis 2023 auf 1097 Millionen ansteigen. „Anti-Verpackungen“, wozu essbare Hüllen genauso zählen wie gänzlich unverpackte Produkte, sind en vogue. Das internationale Innovationsnetzwerk Trend Hunter reiht sie gar unter die wichtigsten 20 Trends für 2019.