In seinem Laden werden Große zu Kindern. Wer bei Thomas Panke Legosteine einkauft, lernt viel über die Vorzüge des Einzelhandels – und die Entbehrungen.
Nie ist Feierabend, eine 60-Stunden-Woche ist das Mindeste, kein freies Wochenende, anfangs skeptische Banken, das wirtschaftliche Risiko lauert, Kranksein geht nicht, Urlaub ist ein Fremdwort. Und das Single-Dasein wird zum Dauerzustand – denn kein anderer Mensch ist so verrückt wie man selbst. Das ist die grausame Realität der Selbständigkeit. Und doch gibt es viele Menschen, die sich das antun. Jeden Tag wieder, aus vollster Überzeugung. Sogar mit einem Lächeln auf den Lippen.
Thomas Panke ist so ein Mensch. „Ich muss selbständig sein“, sagt der 38 Jahre alte Ladeninhaber in einem Youtube-Video, das er Anfang April 2018 auf seinem Kanal veröffentlicht. „Ich will es genauso haben, wie es ist und läuft.“ Jahrelang hat er festangestellt gearbeitet und gemerkt, dass er dafür nicht geschaffen ist. Normalerweise postet er auf dem Kanal seine Videokritiken über Sets aus „Klemmbausteinen“, wie Legosteine heißen, wenn man die Marke nicht nennen will. Das 26-minütige Video zur Selbständigkeit ist eine Reaktion auf enthusiastische Anfragen von Menschen, die ihn nach seinen Geheimtipps als Ladengründer fragen. Wer danach den Sprung in die Selbständigkeit wählt, hat es nicht anders gewollt.