
Die italienische Regierung verstößt gegen die Schuldenregeln und haut die Milliarden nur so raus. Das könnte im Herbst richtig ungemütlich werden. Vizepremier Matteo Salvini sollte sich vorsehen.
„Wir werden sehen, wer den härteren Dickkopf hat“, sagt Matteo Salvini in Richtung EU-Kommission. Er liebt, ganz der Populist, den Krawall. Die Europawahlen, aus denen der Lega-Chef und italienische Vizepremier gerade als strahlender Sieger hervorgegangen ist, geben ihm dabei mächtig Rückenwind.
Schon seit Amtsantritt der Regierung aus rechter Lega und eher linker Fünf-Sterne-Bewegung wettert Salvini gegen die EU: Die scharfen Schuldenregeln seien der Grund für Italiens Misere und müssten neu verhandelt werden. An die Defizitbestimmungen fühlt er sich nicht gebunden, mehr Kredite sollen Wachstum bringen – ein Rezept, das bisher noch in keinem Land eine dauerhafte Besserung brachte. Nach dem jüngsten Wahlsieg verschärft er den Ton noch.
