
Die Deutsche Bank steht vor einer Revolte ihrer Aktionäre. Im Zentrum der Angriffe steht der Aufsichtsratschef.
Wenn dereinst die Geschichte der Aktionärsrevolten in Deutschland geschrieben werden sollte, hätte Paul Achleitner darin eine herausgehobene Stellung sicher: Der Mann steckt immer mittendrin, nicht unter den Aufrührern, sondern als Ziel der Revolte, beim angegriffenen Establishment. Wer die Kämpfe addiert, gelangt zwangsläufig zu dem Schluss: Feindbild Nummer eins ist Paul Achleitner.
Neulich, als in der Bayer-Hauptversammlung erstmals ein Konzernchef von den Aktionären nicht entlastet wurde, wer saß da oben bei den Machthabern? Richtig, Paul Achleitner, Mitglied im Bayer-Aufsichtsrat, der als solcher noch in derselben Nacht dem Bayer-Vorstand die Treue geschworen hat, Monsanto-Desaster hin oder her. Achleitner hält den Deal nach wie vor für richtig, das amerikanische Rechtswesen für irre und Konzernchef Werner Baumann für den richtigen Mann an der Konzernspitze.
