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„Amazon Go“: Wenn’s sein muss auch in bar

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„Amazon Go“ hat seine Tore in New York geöffnet.

Amazon expandiert mit kassenlosen Geschäften. In der neuen New Yorker Filiale ist aber auch erstmals Barzahlung möglich. Das hat mit politischem Druck zu tun.

Der Mitarbeiter am Eingang ist verwundert: „Sie wollen bar bezahlen?“, fragt er ungläubig. Offensichtlich hört er diesen Wunsch nicht allzu oft. Schließlich besteht die ganze Idee hinter dem Laden darin, nicht nur Bargeld, sondern den gesamten Bezahlvorgang an einer Kasse überflüssig zu machen. Es ist die gerade eröffnete erste New Yorker Filiale von „Amazon Go“, der Kette von Lebensmittelgeschäften des amerikanischen Handelsgiganten, die es möglich macht, einzukaufen, ohne an eine Kasse gehen zu müssen.

Mittels eines hochkomplexen Systems aus Kameras, Sensoren und Algorithmen wird automatisch erfasst und abgerechnet, was aus dem Regal genommen wird, und Kunden können den Laden einfach verlassen, wenn sie alle gewünschten Waren haben. „Just Walk Out“ nennt Amazon das Konzept. Aber in seinem neuen New Yorker Geschäft verwässert der Konzern diesen Ansatz und erlaubt zum ersten Mal Bezahlung in bar. Das hängt mit verstärktem Druck aus der Politik zusammen. In immer mehr amerikanischen Regionen werden Gesetze verabschiedet, die Händler und Restaurants zwingen, Bargeld zu akzeptieren. Das soll Diskriminierung einkommensschwacher Menschen verhindern, die über keine Kreditkarte oder nicht einmal ein Bankkonto verfügen. Zu dieser Gruppe gehören Millionen von Amerikanern.