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Nach Konflikten mit der SEC: Tesla baut Verwaltungsrat um

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Der Verwaltungsrat, der Tesla-Chef Elon Musk auf die Finger schaut, wird umgebaut.

Vier von elf Direktoren verlassen den Tesla-Verwaltungsrat, darunter langjährige Vertraute von Elon Musk. Tesla-Anleger meinen, die Aufseher würden ihre Pflichten verletzen.

Tesla baut seinen Verwaltungsrat um. Vier seiner Mitglieder verlassen das Unternehmen, teilte der amerikanische Elektroauto-Bauer am Freitagabend mit. Damit wird der Verwaltungsrat des Unternehmens von elf auf sieben Direktoren verkleinert. Allerdings muss die Jahreshauptversammlung im Juni den Änderungen noch zustimmen.

Der Verwaltungsrat ist unter anderem für die Kontrolle des Vorstandes zuständig, also auch für die von Tesla-Chef Elon Musk. Einige Beobachter sind der Ansicht, dass das dem Rat in den vergangenen Monaten nicht immer gelungen ist. So wirft ein Pensionsfonds, der Tesla-Großanleger ist, dem Verwaltungsrat vor, seine Pflichten gegenüber den Aktionären zu verletzen. Der Pensionsfonds versucht mit einer Klage, ein Twitterverbot für Elon Musk zu erwirken.

Konflikt mit der SEC

Der hatte mit verschiedenen Tweets immer wieder für Aufsehen gesorgt, und unter anderem verkündet, das Unternehmen von der Börse nehmen zu wollen und die entsprechende Finanzierung gesichert zu haben. Das war offenbar nicht der Fall. Die amerikanische Börsenaufsicht SEC hatte ihn daraufhin verklagt. Um seinen Posten als Vorstandschef zu behalten, stimmte er einem Vergleich zu, der unter anderem vorsieht, dass er nicht mehr eigenmächtig marktbewegende Tweets verbreiten darf.

Im Februar hatte er allerdings getwittert, Tesla werde 2019 500.000 Fahrzeuge produzieren. Später präzisierte der die Aussage, dass nur 400.000 Stück ausgeliefert würden. Musk argumentiert, die Information sei nicht neu gewesen – die SEC widerspricht: Es habe dazu keine schriftliche Kommunikation gegeben. Später kam heraus, dass Musk seine Tweets nach wie vor nicht unternehmensintern abstimmt. Ein Richter entschied vor einigen Tagen, dass die SEC und Musk ihren Konflikt bis zum 25. April beilegen sollen. Musk droht die Absetzung als Tesla-Chef.

Zwei der Direktoren, Brad Buss und Linda Johnson Rice, werden das Unternehmen noch in diesem Jahr verlassen, die beiden Musk-Freunde und Tesla-Investoren Antonio Gracias und Steve Jurvetson im kommenden Jahr, wie aus Unterlagen hervorgeht, die das Unternehmen bei der Börsenaufsicht einreichte. Für die Aufsicht von Elon Musk ist ab sofort nicht mehr Gracias, sondern die seit vergangenen Jahr amtierende Verwaltungsrats-Chefin, die Australierin Robyn Denholm, zuständig, schreibt die „Financial Times“.

Der Elektroauto-Bauer schreibt in der Mitteilung an die SEC, dass der Umbau „den Anteil neuer Direktoren“ erhöhen soll, die „Perspektiven von außen“ einbringen. Elon Musk verliert laut „FT“ damit langjährige Vertraute. Zudem will Tesla die Diversität erhöhen und sicherstellen, dass die Mitglieder des Verwaltungsrats „mehr Zeit und Fokus“ in das Unternehmen einbringen können, als dass bei anderen börsennotierten Unternehmen der Fall sei.

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