Finanzen

Neue „geduldige“ Geldpolitik: Die Märkte freuen sich über vorsichtige Notenbanken

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Chef der amerikanischen Notenbank Federal Reserve: Jerome Powell.

Die Fed bereitet eine geldpolitische Kehrtwende vor und will die Kürzung ihrer Bilanz überdenken. Die EZB fürchtet eine Abwärts-Spirale. Und auch andere Notenbanken stehen auf der Bremse.

An den Finanzmärkten ist seit dem Jahreswechsel eine Stimmungsverbesserung spürbar, zu der die Notenbanken wesentlich beigetragen haben. Denn stand im Jahre 2018 angesichts mehrerer Leitzinserhöhungen in den Vereinigten Staaten Debatten über eine sogenannte Normalisierung der Geldpolitik im Vordergrund – also die Idee, man werde allmählich zu einem Zinsniveau zurückkehren, wie es vor der Finanzkrise bestand –, so zeigen sich die Märkte mit Hinweisen zufrieden, dass die Notenbanken ihre Geldpolitik nicht oder nur mit großer Verzögerung straffen werden. In den Notenbanken ist die Furcht vor einer deutlichen Verlangsamung der Konjunktur spürbar – und die Märkte reagieren auf diese Rücksichtnahme der Geldpolitiker mit steigenden Kursen für Aktien und Anleihen.

In den Vereinigten Staaten bereitet die Federal Reserve (Fed) eine weitere geldpolitische Kehrtwende vor, nachdem sie schon von der schrittweisen Anhebung der Leitzinsen Abstand genommen hat: Sie stoppt den Mitte 2017 eingeleiteten Abschmelzungsprozess des Anleiheportfolios bis Ende dieses Jahres. Darauf deuten das jetzt turnusgemäß veröffentlichte Protokoll der jüngsten Zentralbanksitzung und Äußerungen mehrerer Notenbanker hin.