Ausland

Auslieferung von Ceasare Batti: Das Ende einer glamourösen Flucht

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Schon im Wahlkampf hatte der Rechtsnationalist Jair Bolsonaro versprochen, er werde Cesare Battisti nach Italien ausliefern lassen. (Bild aus dem Jahr 2017)

Cesare Battisti war Linksterrorist, Krimiautor und Liebling der linken Intellektuellen, der sein Asyl in Brasilien genoss. Nun wurde Battisti verhaftet und an Italien übergeben.

Am Ende wurde er zum Opfer des globalen politischen Klimawandels. Wenn nicht alles täuscht, wird Cesare Battisti, 1954 in Cisterna di Latina südöstlich von Rom geboren und nach Jahrzehnten der Flucht am Samstag in der bolivianischen Wirtschaftsmetropole Santa Cruz de la Sierra festgenommen, den Rest seines Lebens in einem Gefängnis seines Heimatlandes verbringen. Bis Mitte dieser Woche soll Italiens berühmtester Justizflüchtling von Bolivien über Brasilien nach Italien überstellt werden. Es wird, nach fast vier Jahrzehnten auf der überwiegend glamourösen Flucht, eine Heimkehr in Schimpf und Schande sein.

Seine Laufbahn vom Kleinkriminellen über den Linksterroristen und Krimiautor zum Intellektuellen-Liebling und Polit-Flüchtling begann der Spross einer kommunistischen Familie Anfang der siebziger Jahre. Nach einem Raubüberfall auf einen Supermarkt in Frascati wurde der Schulabbrecher erstmals 1972 festgenommen. Nach kurzer Haftstrafe und weiteren Überfällen, unter anderem mit Geiselnahme, lernte Battisti Mitte der siebziger Jahre im Gefängnis Arrigo Cavallina kennen, den Chefideologen der linksanarchistischen Terrorgruppe „Bewaffnete Proletarier für den Kommunismus“ (PAC).