Leib & Seele

Gleichberechtigung am WC: Unisex-Toiletten für alle?

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In Kalifornien gilt ein Gesetz nach dem alle öffentlichen Einzeltoiletten von allen benutzt werden dürfen. Auf dem Bild sieht man eine Geschlechtsneutrale Toilette am Flughafen San Diego.

Unisex-Vertreter klagen über Diskriminierung von Frauen durch getrennte Klos. Gleichzeitig sind Toiletten, öffentliche oder private, auch Schutzzonen für Kinder und Frauen. Ja, was denn nun?

Unisex-Toiletten sind Toiletten für alle. Ihre Geschichte ist einerseits so alt wie die Menschheit und andererseits eine recht neuartige Erscheinung in westlichen Ländern. Hier gehörte es seit etwa einem Jahrhundert zum Standard, in öffentlichen Gebäuden auch Toiletten für Frauen anzubieten, getrennt von denen der Männer. Das war einmal eine revolutionäre Neuerung, die Mädchen den Besuch von Schulen ermöglichte und Frauen die Teilnahme am öffentlichen Leben.

Es gab auch rückwärtsgewandte Trennungen wie die zwischen Katholiken und Protestanten, die noch in den fünfziger Jahren an manchen deutschen Schulen üblich waren, oder die Rassentrennung in den Vereinigten Staaten. Das setzte Menschen herab. Die emanzipatorischen Bewegungen forderten deshalb Gleichbehandlung. Dazu kam die Forderung, auch Menschen, die sich nicht als männlich oder weiblich einordnen wollen, oder eben einfach anders, als ihr Äußeres es vermuten lässt, auf öffentlichen Toiletten und in Umkleiden Schutz vor Übergriffen zu gewährleisten. Dafür gibt es zwei Lösungen. Entweder separate Räume oder eben Unisextoiletten, in denen die Geschlechtertrennung aufgehoben ist. Womit wir wieder am Anfang der Geschichte sind.