Gesellschaft

Weltweite Kunstsprache: In Thüringen treffen sich die Esperanto-Familien

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Eine Büste des Gründers der Kunstsprache Esperanto Ludwik Zamenhof in Herzberg in Niedersachsen (Archivbild)

Eine Sprache, die die Welt verbindet: Das soll das 130 Jahre alte Esperanto leisten. Etwa zwei Millionen Menschen sprechen sie….

Eine Sprache, die Menschen in der ganzen Welt verbindet: nicht Englisch, Französisch oder Spanisch, sondern die Kunstsprache Esperanto. 65 Eltern und ihre Kinder aus neun Ländern wollen an diesem Wochenende im thüringischen Mühlhausen zeigen, wie gut sie sich untereinander verstehen. Vor mehr als 130 Jahren entwickelt, gewinne Esperanto immer mehr Anhänger. Verlässliche Zahlen zu den Esperanto-Sprechenden gibt es keine, Schätzungen zufolge sind es weltweit bis zu zwei Millionen.

Inzwischen hat nach Angaben des Deutschen Esperanto-Bundes die Sprache in viele Bereiche des Lebens Einzug gehalten. Es gibt Esperanto-Liederbücher, Kochrezepte und Romane werden in Esperanto übertragen und Bands gehen mit ihren Esperanto-Songs auf Tournee.

Alle Menschen auf der Welt müssen sich gegenseitig verstehen können. Das war der Gedanke von Ludwig Zamenhoff, als er die Sprache Esperanto erfand. Er wuchs in Bialystok im Osten Polens auf, das damals zum Russischen Reich gehörte. In der Gegend wurden neben Polnisch auch Deutsch, Russisch und Jiddisch gesprochen. Die Verständigung untereinander funktionierte nicht. So beschloss Zamenhoff, eine Sprache zu erfinden, mit der die Menschen sich verstehen könnten.

Er formulierte 16 Grammatikregeln ohne Ausnahmen und versuchte die Wortwurzeln so international wie möglich zu wählen. Das Wort „telefono“ kommt zum Beispiel vom griechischen „tele fon“, „amo“ aus dem Lateinischen, „kolbaso“ vom slawischen „kolbas“, Wurst. Aus dem Französischen kommt die Vorsilbe „mal“, die aus einem Wort das Gegenteil macht. Die deutsche Nachsilbe „in“ wird auch auf Esperanto benutzt, um aus maskulinen Wörtern feminine zu formen.