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Neuer Großaktionär Li: Daimler-Deal angeblich ohne Geld und Wissen von Chinas Regierung

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Man kennt sich: Chinas Ministerpräsident Li Keqiang (l.) und Unternehmer Li Shufu (m.) vergangenen Juni in Brüssel.

Seine knapp zehn Prozent Daimler-Anteile, sagt Li Shufu, habe er sich ohne Mitwirkung des chinesischen Staates gesichert. Der Milliardär äußerte sich auch dazu, ob er weitere Auto-Aktien kaufen will.

Der neue chinesische Daimler-Großaktionär Li Shufu hat eigenen Angaben zufolge keine finanzielle Staatshilfe für seinen Einstieg beim deutschen Autobauer erhalten. „Vom chinesischen Staat kommt kein Cent – das kann ich Ihnen versichern“, sagte der Gründer des Geely-Konzerns der Zeitung „Bild am Sonntag“. „Ein Teil kommt direkt aus meinem Geldbeutel, ein anderer wurde über ausländische Banken finanziert.“ Die chinesische Regierung habe er vor dem Kauf auch nicht über den geplanten Einstieg informiert. „Wir haben die chinesische Regierung noch nie vorab für eine Investition um Erlaubnis gefragt. Auch nicht bei unserer Daimler-Beteiligung.“

Weitere Auto-Aktien will Li aktuell nicht kaufen. „Derzeit haben wir keinerlei Pläne für weitere Zukäufe“, sagte er und fügte hinzu: „Wir konzentrieren uns in nächster Zeit auf die Entwicklung der bestehenden Beteiligungen.“ Li hatte aus dem Stand 9,7 Prozent der Daimler-Anteile erworben und sich damit zum größten Einzelaktionär des Autokonzerns aufgeschwungen. Dafür hatte er fast 7,5 Milliarden Euro springen lassen. Er erklärte, er wolle Daimler auf dem Weg zu einem der weltweit führenden Anbieter von Elektromobilität begleiten.

Nach dem Einstieg des chinesischen Milliardärs bei Daimler hat Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) eine Verschärfung der Regeln für ausländische Beteiligungen ins Gespräch gebracht. Am Dienstag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angekündigt, die Finanzaufsichtsbehörde Bafin werde den Fall prüfen. Sie erkenne aber auf den ersten Blick keine Verstöße, sagte Merkel.