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Quadratisch, praktisch, gut?

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Im Quadrat: Die Fujifilm SQ 10.

Fujifilm bringt als Instax SQ10 eine Sofortbildkamera mit mehr Bildbearbeitungsfunktionen. Viele Neuheiten bietet diese allerdings nicht.

Kaum eine der Ideen, die in der brandneuen Fujifilm Instax Square SQ10 stecken, kann beanspruchen, noch nie Dagewesenes zu sein. Das gilt sowohl für das chemische Verfahren von Fujis Instax-Sofortbildtechnik, die es bislang in zwei rechteckigen Formaten gab, wie auch für das nunmehr quadratische Bildformat.

Das erinnert deutlich an das vor Jahrzehnten von Polaroid mit der SX 70 eingeführte, wenngleich es Fuji nun mit einem Bildfeld von 62 × 62 Millimeter etwas kleiner geraten ist. Und auch die Idee, einen handlichen Printer mit einer einfachen Linse als Aufnahmeoptik und einem digitalen Speichermedium zu verknüpfen, gab es schon: Snap hieß der Apparat im Format einer Zigarettenschachtel, der unter der Marke Polaroid herauskam, das Thermodruckverfahren Zink (wie Zero Ink) verwendete und nicht sonderlich reüssierte.

Nicht im gerade im handlichen Taschenformat

Mit knapp 12 Zentimetern Gehäusebreite, einem Hauch mehr an Höhe und gut zu umgreifenden knapp fünf Zentimeter Tiefe ist die SQ10 entschieden voluminöser und erst recht mit einem Gewicht von betriebsbereiten 450 Gramm schwerer als Snap. Drollig: Diese Analog/Digitalkamera passt so richtig eigentlich in keine Tasche.

Als Digitalkamera ist die SQ10 sehr einfach und sehr langsam. Analoge Prints liefernd ist die SQ10 mit 12 Sekunden flink und verglichen mit ihren Instax-Schwestern geradezu luxuriös ausgestattet. Digitale Einfachheit bedeutet: Der CMOS-Sensor misst mal gerade 1/4 Zoll und hat 1920 × 1920 effektive Pixel, also knapp 3,7 Megapixel. Für etwa fünfzig solche Bilder bringt die SQ10 internen Speicher mit, auf eine Micro-SDHC-Speicherkarte passen je Gigabyte laut den Technischen Daten etwa tausend Bilder. Eine Karte mit 16 GB Speicherplatz funktionierte einwandfrei.

Die Brennweite der zentral verbauten Linse entspricht einem Kleinbildobjektiv 1:2,4/28,5mm. Ab 10 Zentimetern Entfernung kann mit dem Kontrast-Autofokus scharfgestellt werden. Die Empfindlichkeit wird zwischen ISO100 und ISO 1600, die Belichtungszeit zwischen 1/29 500 Sekunde und &frac12- Sekunde (Langzeitbelichtung maximal 10 Sekunden) von der Programmautomatik auf Grundlage einer 256-Segment-TTL-Messung gesteuert. Der Benutzer merkt davon genauso wenig wie vom automatischen Weißabgleich. Die astronomisch kurze Verschlusszeit von 1/29 500 dient der Lichtreduzierung, die Blende bleibt unverändert.

Bei Bedarf druckt die SQ10 sofort

Der eigentliche Clou der am silbernen Ring eingeschalteten SQ10 sind aber weder ihre zwei Auslöser noch der als Sucher dienende 3-Zoll-Monitor hinten. Es ist die Möglichkeit, mit zehn Digitalfiltern erst mal nur digital zu fotografieren – das heißt keine je 1 Euro teuren Prints zu verbrauchen. Wenn man das will, druckt die SQ10 allerdings auch sofort. Und die Filter, ein Vignetteneffekt und die Hell-Dunkel-Regelung lassen sich nicht nur vor der Aufnahme einstellen, sondern auch vor dem Druck mit anderer Einstellung zuvor gemachter Bilder.

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Was kann die SQ10 (rund 290 Euro im Fachhandel) gut? Selfies und gut ausgeleuchtete Motive in der Nähe. Worin ist sie eher schwach? Bei schnell bewegten Motiven, starken Kontrasten und Landschaftsaufnahmen. Irgendwie mag die generell zu einer bunten, doch eher kühlen Farbigkeit tendierende Instax-Chemie die Farbe Grün nicht.