
Neue Hoffnung für die Eltern des todkranken Babys Charlie Gard: Ein Krankenhaus in New York hat sich bereit erklärt, den Jungen aufzunehmen und zu behandeln.
Ein amerikanisches Krankenhaus hat angeboten, das todkranke britische Baby Charlie Gard zu behandeln. Wie das New York Presbyterian Hospital am Donnerstag mitteilte, ist es bereit, den elf Monate alten Jungen aufzunehmen, falls die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde einer experimentellen Therapie zustimmen würde und juristische Hürden ausgeräumt würden.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte in der vergangenen Woche einen Antrag von Charlies Eltern Connie Yates und Chris Gard abgelehnt, das Baby weiter künstlich am Leben zu halten. Im April hatte auch ein britisches Familiengericht gegen die Eltern entschieden, da bislang nicht an Menschen getestete mögliche Medikamente nach Meinung verschiedener Gutachter Charlies Hirnschäden nicht heilen könnten.
Auch der Vatikan würde das Baby aufnehmen
Wenige Monate nach der Geburt am 4. August 2016 war bei Charlie ein Mitochondriales DNA-Depletionssyndrom (MDS) diagnostiziert worden. Die seltene Erbkrankheit beeinträchtigt den Energiehaushalt der Körperzellen und führt zu Organversagen. Das Londoner Krankenhaus Great Ormond Street, in dem der Junge seit dem vergangenen Jahr liegt, hatte daher angekündigt, die lebenserhaltenden Geräte auch gegen den Willen der Eltern abzustellen.
Vor einigen Tagen hatte auch das Kinderhospital des Vatikans, „Bambino Gesu“, angeboten, Charlie aufzunehmen. Nach Informationen der britischen Presse hat Papst Franziskus vorgeschlagen, die rechtlichen Probleme bei einer Überweisung von London in den Vatikan dadurch zu überwinden, dass das Kleinkind die Bürgerschaft des Kirchenstaats erhält. Wegen der schwere Gehirnschäden durch die Erbkrankheit sprechen aber auch die ärzte in Rom nur von „würdigem Sterben“. Das „Bambino Gesu“ will Charlie nach eigenen Angaben „mit Würde und Liebe aufnehmen“ und den Eltern die Entscheidung überlassen, ob die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt werden.
