
Eigentlich hat LG mit dem neuen G6 vieles richtig gemacht. Es ist schick, hat ein überzeugendes Display und die Kamera macht gute Bilder. Dennoch haben die Koreaner einen entscheidenden Fehler gemacht.
Wenn die Smartphones der Erzrivalen LG und Samsung nebeneinanderliegen, zeigt dies auf besonders deutliche Weise, dass entweder das koreanische Klima immer wieder ähnliche Ideen gebiert oder einige Ingenieure weiterhin ihre Erkenntnisse untereinander austauschen.
Zwei Linsen für nah und fernBilderstrecke
Die Kamera hinterlässt unterschiedliche Eindrücke. Erwähnenswert ist auf jeden Fall die zweite Linse, die beim G6 für Weitwinkelaufnahmen zuständig ist. Sie schafft 125 Grad. Das Ergebnis sieht allerdings nicht so gut aus wie mit der Hauptlinse. Mit bis zu 13 Megapixeln gelingen scharfe und in den Farben realistische Fotos, die etwas weniger gefällig als die des S8 oder iPhone 7 sind. Mit einer Einschränkung: Der Chip scheitert bei Fotos in Innenräumen mit wenig Licht.
LG hat wohl einen Fehler in der Preisgestaltung gemacht. Mit offiziellen 750 Euro nimmt es aus finanzieller Sicht in Anspruch, ein Oberklasse-Smartphone wie das S8 oder iPhone 7 zu sein. Dafür fehlt ihm das gewisse Etwas. Für 150 Euro weniger hätte LG all jene fangen können, die ein gutes Smartphone suchen, aber nicht mehr als 600 Euro ausgeben wollen. Doch das kostet gerade einmal zirka 600 Euro. Und von diesen Käufern gibt es einige. Die fängt sich momentan etwa Huawei mit seinem P10 für zirka 600 Euro, das ein Top-Gerät ist. In diesem Preissegment ist also noch viel holen.
