
Um Jetsetter anzuziehen, setzen immer mehr Hotels auf ein stimmiges Gesamtkonzept. Besonders bei den Beauty-Produkten im Bad darf es gern etwas Besonderes sein.
Nach einem langen Flug oder einem anstrengenden Tag im Job entspannt Lena Hardt am liebsten in der Wanne. Ein warmes, duftendes, schaumiges Vollbad – viel mehr Luxus muss es für eines der gerade erfolgreichsten deutschen Models gar nicht sein. „Dafür aber so oft es geht“, sagt die gebürtige Kölnerin, die zwischen Paris und New York lebt.
Immerhin jettet Hardt, die für Luxusmarken wie Chanel, Dior oder Céline arbeitet und jüngst auch im F.A.Z.-Magazin zu sehen war, pausenlos durch die Welt. Durchschnittlich vier Monate im Jahr schläft Hardt nicht daheim. Wer so viel reist, möchte sich überall auf der Welt ein bisschen wie zu Hause fühlen und seine Alltagsrituale wie in den eigenen vier Wänden ausleben. Und sei es ein Vollbad am Abend.
Gesamtkonzept statt Sterne
Für eine wachsende Zahl mobiler Großstädter werden Hotels deshalb zunehmend zum home away from home – zur Heimat in der Ferne. Darum erfreuen sich sogenannte Boutique-Hotels immer größerer Beliebtheit: meist kleinere, privat geführte Etablissements fernab standardisierter Hotelkettenklötze, die besonderes Augenmerk auf internationale Küche und originelles Design legen.
Gerade der Vielreisende bemisst die Qualität eines Hotels kaum mehr an der Anzahl der Sterne, sondern am Gesamtkonzept des Hotels. Neben einem individuelleren Upgrade in Sachen Schlaf-, Wohn- und Küchenkomfort wird auch der Badbereich immer wichtiger. Beauty-Produkte aus dem Hotelgroßhandelsbedarf – Flakons unbekannter Marken mit oft fragwürdigem Inhalt – sind da schon mal eine schlechte Kritik wert.
Schnelles Punkten mit Beautyprodukten
Das sieht auch Lena Hardt so. Besonders, sagt sie, freue sie sich, wenn sie in einem Hotel landet, das Aesop führt. Die australische Marke, deren Fläschchen an Apothekerflakons erinnern und deren Schönmacher so intensiv duften, als zöge man sich ätherische Öle direkt durch die Nase, nutzt Hardt gelegentlich auch privat. Findet sie solche Produkte im Hotelzimmerbad, fühlt sie sich gleich wie zu Hause. Das Gefühl von Heimat steckt in der Geborgenheit vertrauter Dinge.
Beautyprodukte sind vergleichsweise klein und günstig in der Anschaffung. Mit ihnen können findige Hoteliers schnell punkten. In den Vereinigten Staaten weiß man das schon länger. Dort begannen unabhängige Hotels wie das „W“ in New York vor Jahren damit, sich auch über die Wahl der Beautyprodukte von Bliss bis Molton Brown abzusetzen.
Zusammenarbeit zwischen Aesop und „Speicher 7“
Im „Speicher 7“, einem kleinen 20-Zimmer-Hotel in Mannheim, würde sich Lena Hardt auch wohl fühlen. Für die Betreiber Jürgen Tekath und Thorsten Kraft stand fest, dass ihnen keine andere Marke als Aesop ins Haus kommt. Im „Speicher 7“ erzählen Barhocker aus Ungarn, Steinwaschbecken aus den Ardennen oder Betten aus Indien klangvolle Reiseberichte vor dem Hintergrund moderner grauer Betonwände.
Vollgepackt wie in einer Wunderkammer ist hier dennoch nichts, eher reduziert wie in einem Loft. „Aesop ist ein schlichtes Produkt, das in unseren schlichten Bädern eine Strahlkraft hat“, findet Tekath. Aesop und „Speicher 7“, das sei in seinen Augen das, was man neuerdings ein match nennt: Es passe einfach.
