Die Autohersteller machen ihre Drohung wahr: Sie wollen sämtliche „Gelben Engel“ zurückgeben, weil sie wegen der Manipulationen wertlos seien.
Daimler, BMW und Volkswagen geben alle vom ADAC in den vergangenen Jahren vergebenen „Gelben Engel“ zurück. Dies kündigten die Autohersteller am Montag an, nachdem die Wirtschaftsprüfung Deloitte festgestellt hat, dass sowohl die Stimmenzahl als auch die Platzierung der Preisträger 2014 durch den Automobilclub manipuliert wurde.
Die Autohersteller hatten in der vergangenen Woche die Rückgabe bereits angedroht für den Fall, dass sich der Verdacht weitgehender Manipulationen bei der Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ bestätigen sollte.
ADAC-Präsident Peter Meyer legte sein Amt nach einer Serie von Skandalen bei dem Automobilclub mit sofortiger Wirkung nieder. Er kam so einem möglichen Rausschmiss zuvor. Der Automobilclub kündigte zudem an, die Auszeichnung „Gelber Engel“ künftig nicht mehr zu vergeben.
Meyer, der seit 2001 ADAC-Präsident war, hatte zuletzt ein 10-Punkte-Programm zur Reform des Automobilclubs vorgestellt, dafür aber offenbar keinen Rückhalt mehr erfahren. „Wenn die Gremien in Krisen eine Gefolgschaft nicht leisten, kann es keine strukturellen und unternehmenskulturellen Veränderungen im ADAC geben”, erklärte Meyer in der Mitteilung. Der ADAC ist mit rund 19 Millionen Mitgliedern der größte Automobilclub Europas.