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Sieben Milliarden Dollar, um in Amerika zu bestehen

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Obwohl VW in Amerika eigens produziert, sinken dort die Verkaufszahlen. Nun wollen die Wolfsburger unter anderem einen neuen Geländewagen auf den Markt bringen.

Volkswagen will mit milliardenschweren Investitionen und einem neuen Automodell den Umsatz in Amerika ankurbeln. „Als Konzern werden wir in den nächsten fünf Jahren mehr als sieben Milliarden Dollar in Nordamerika investieren“, sagte VW-Chef Martin Winter am Sonntag. Zudem will Europas größter Autobauer 2016 dort einen sportlichen Geländewagen (SUV) mit sieben Sitzen auf den Markt bringen.

Die sieben Milliarden Dollar sind Teil eines bereits angekündigten mehrjährigen Investitionsprogramms. In der nächsten Woche wollen die Wolfsburger mit der Produktion des Golfs in mexikanischen Puebla beginnen. Am Montag beginnt die Detroit Motor Show, auf der sich auch VW präsentiert.

VW will bis 2018 eine Million Fahrzeuge der Marken VW und Audi in Nordamerika verkaufen. Zu VW zählen außerdem die Marken Porsche, Bugatti, Lamborghini, Skoda und Seat. 2013 setzte der VW-Konzern 600.000 Fahrzeuge in Nordamerika ab.

Sinkende Verkaufszahlen

Volkswagen muss in Amerika das Steuer herumreißen. Nach anfänglichen Erfolgen beim eigens für die dortige Kundschaft entwickelten Passat sinken die Verkaufszahlen inzwischen seit einem Jahr. Denn die Platzhirsche von GM bis Toyota haben auf den selbstbewussten Emporkömmling aus Deutschland reagiert, der in Amerika zum Angriff geblasen hat, um sich in den nächsten Jahren an die Weltmarktspitze zu setzen. Sie bieten ihre Fahrzeuge inzwischen zu günstigeren Preisen und mit besserer Ausstattung an als Volkswagen.

Am schmerzlichsten aber rächt sich, dass die Konzernleitung nach Meinung von Experten zu lange gezögert hat, ein weiteres Fahrzeug an den Start zu bringen. Wegen der niedrigen Benzinpreise sind in Amerika vor allem leistungsstarke Geländewagen und Pick-ups gefragt – und die hat Volkswagen nicht im Angebot.