Aktien

Dax geht mit deutlichen Gewinnen aus dem Handel

• Bookmarks: 26


Nach einer Verschnaufpause ist der deutsche Aktienindex zum Wochenauftakt mit Plus 1,7 Prozent deutlich im Plus aus dem Handel gegangen. Besonders Aktien der Telekom waren gefragt.

Der deutsche Aktienmarkt hat nach zwei Verlustwochen in Folge am Montag wieder zugelegt. Für den Dax ging es bis zum Handelsschluss um 1,7 Prozent auf 9163,6 Punkte nach oben. Der M-Dax rückte um 1,2 Prozent auf 16.081,6 Punkte vor und der Tec-Dax stieg um ein Prozent auf 1122,3 Punkte. Händlern zufolge haben insbesondere robuste deutsche Konjunkturdaten angetrieben.

Die am Vormittag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone zeigten zwar, dass Frankreichs Wirtschaft zurückfällt, in Deutschland hingegen nimmt die Konjunktur weiter Fahrt auf. In den Vereinigten Staaten hellte sich der Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe im amerikanischen Bundesstaat New York im Dezember derweil nicht so stark auf wie erwartet. Auslieferungen und Aufträge hätten sich allerdings teils deutlich verbessert, sagte Analyst Johannes Jander von der Landesbank Hessen-Thüringen.

T-Aktien sehr fest

Die Aktien der Deutschen Telekom verteuerten sich um 3,8 Prozent. Sie profitierten von Übernahmefantasien nach einem Medienbericht über ein Interesse des amerikanischen Konzerns Sprint an der Tochter T-Mobile US. Für die Commerzbank-Titel ging es an der Dax-Spitze um 4,1 Prozent auf 11,095 Euro nach oben. Das Institut fand einen Käufer für ein großes Paket von Schiffskrediten und kommt damit beim Abbau seiner Problemkredite voran. Ein Händler verwies als Antrieb zudem auf einen positiv aufgenommenen Pressebericht. Einem Artikel des „Spiegel“ zufolge ist es durchaus möglich, dass deutsche Banken von der geplanten Bankenabgabe für einen europäischen Abwicklungsfonds erst einmal verschont blieben.

Siemens profitieren von Großauftrag

Siemens-Aktien gewannen nach einem Großauftrag im zwischenzeitlich schwächelnden Geschäft mit Windanlagen 2,9 Prozent. Die Titel des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care gaben am Dax-Ende um 0,6 Prozent nach. Ansonsten notierten im Leitindex lediglich die Papiere des Halbleiterherstellers Infineon im Minus. Der Eurozonen-Leitindex Euro Stoxx 50 schloss 1,9 Prozent fester bei 2978,8 Punkten. In Paris und London legten die nationalen Indizes ebenfalls zu.

Am deutschen Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,51 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 132,98 Punkte. Der Bund-Future legte um 0,01 Prozent auf 140,26 Punkte zu. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3776 (Freitag: 1,3727) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7259 (0,7285) Euro.

Großübernahmen sorgen für Optimismus an Amerikas Börsen

Mehrere Großübernahmen haben die Investoren an der Wall Street wieder in Kauflaune versetzt. Die amerikanischen Börsen starteten mit Gewinnen in die Woche, in der das Treffen der amerikanischen Notenbank im Mittelpunkt steht. Nach den Kursrückgängen der vergangenen Woche gaben am Montag Fusionen in der Chip- und in der Leasingbranche Auftrieb. Der Verkaufsdruck der vergangenen Woche sei nicht mehr so groß, sagte Investmentexperte Mark Luschini von Janney Montgomery Scott. Die Fed-Vertreter treffen sich am Dienstag und Mittwoch, um über die weitere Geldpolitik zu beraten. Manche Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Zentralbank schon dann ihre ultralockere Geldpolitik einschränken könnte. Die meisten Experten gehen aber davon aus, dass die Fed erst im März diesen Schritt gehen wird. Zurzeit kauft sie jeden Monat Staatsanleihen und Immobilienpapiere im Wert von 85 Milliarden Dollar, um die Wirtschaft mit mehr Geld zu versorgen. Diese Hilfen hatten die Aktienbörsen in den vergangenen Monaten maßgeblich angetrieben. Der Dow Jones mit den 30 Standardwerten stieg um 0,9 Prozent auf 15.903 Punkte. Der breiter aufgestellte S&amp-P 500 legte um 0,7 Prozent auf 1787 Stellen zu. Der technologielastige Nasdaq-Index kletterte 0,7 Prozent auf 4030 Zähler.

Der Kurs des Chipherstellers Avago sprang um fast 7 Prozent, der des Rivalen LSI sogar um mehr als 38 Prozent in die Höhe. Avago hatte bekanntgegeben, LSI für 6,6 Milliarden Dollar zu kaufen. Auf den Kaufzetteln stand ebenfalls die Aktie des Versicherungskonzerns AIG, der seine auf Flugzeuge spezialisierte Leasingtochter ILFC für 5,4 Milliarden Dollar an die niederländische AerCap Holdings verkauft. AIG stiegen um 1,2 Prozent und AerCap 31 Prozent. Wegen Zukaufplänen im amerikanischen Kabelgeschäft zogen die Papiere von Charter Communications das Interesse der Anleger auf sich. Einer Bloomberg-Meldung zufolge will das Unternehmen für Time Warner Cable ein Angebot von weniger als 135 Dollar je Aktie unterbreiten. Der Time-Warner-Cable-Kurs fiel um 0,1 Prozent. Die Charter-Aktien büßten ebenfalls leicht um 0,2 Prozent ein. Um 2,8 Prozent abwärts ging es mit dem Kurs des Kurznachrichtendienstes Twitter. Die Experten von Wells Fargo und Suntrust hatten das Papier heruntergestuft.