
Europas Banken reparieren ihre durch die Krise demolierten Bilanzen. Nun hat eine weitere spanische Bank eine Sparte abgestoßen, um ihr Kapitalpolster aufzubessern. Ein Vorgeschmack auf den Stresstest.
Die spanische Banco Popular verkauft den Großteil ihrer Immobilienverwaltungssparte an zwei amerikanische Investoren. Es gebe eine Grundsatzvereinbarung mit den Firmen Kennedy Wilson und Varde Partners, teilte das Institut mit. Der Verkauf werde in den nächsten Wochen über die Bühne gehen, Banco Popular soll aber einen Minderheitsanteil behalten. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, der Deal könnte sich auf rund 800 Millionen Euro belaufen.
Banco Populare ist im Immobilienbereich kein Einzelfall. Vor kurzem hatte bereits Spaniens größte Bank Santander ihre Immobilienverwaltungstochter Altamira Real Estate an den amerikanischen Finanzinvestor Apollo verkauft. In Deutschland kündigte Branchenprimus Deutsche Bank unlängst an, ein Immobilien-Portfolio für etwas mehr als eine Milliarde Euro an die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Blackstone zu verkaufen.
Vorbereitung auf die Bilanzprüfung
In Europa bemühen sich derzeit viele Banken, ihre Bilanzen zu verkleinern und sich zugleich mit größeren Kapitalpolstern auszustatten, um bei der bevorstehenden Bilanzprüfung und dem folgenden Banken-Stresstest durch die Aufsichtsbehörden möglichst gut abzuschneiden.
Zumal in Spanien haben sich in Folge der Krise viele Vertreter von auf Restrukturierungen spezialisierten Hedgefonds und Beteiligungsgesellschaften umgesehen nach günstigen Kaufmöglichkeiten. Die amerikanischen Investoren Kennedy Wilson und Varde Partners, die nun bei der Banco Populare zuschlagen, haben bereits zuletzt bei einem ähnlichen Geschäft mit der verstaatlichen Catalunya Banc zugekauft.
