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FBI ermittelt bei Devisenhändler der Deutschen Bank

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Das FBI hat einen Mitarbeiter der Deutschen Bank in New York besucht. Er soll behauptet haben, die Devisenmärkte beeinflussen zu können. Die Deutsche Bank wiegelt ab: Das sei ein Witz gewesen.

Bei der Ausweitung der Ermittlungen gegen Großbanken wegen mutmaßlicher Devisenmanipulationen ist ein Mitarbeiter der Deutschen Bank einem Zeitungsbericht zufolge ins Visier der amerikanischen Bundespolizei geraten. FBI-Agenten hätten einem New Yorker Devisenhändler des Instituts einen unangekündigten Besuch in dessen Haus abgestattet, schreibt das „Wall Street Journal“ (Donnerstag).

Die Beamten konfrontierten den Mann demnach mit einem Protokoll aus einem Internet-Chat. In diesem soll er behauptet haben, dass er die Währungsmärkte beeinflussen könne. Die Deutsche Bank sieht darin ein Missverständnis. Aus dem Umfeld des Geldhauses hieß es, der Händler habe in dem Chat, der laut Zeitung in der Weihnachtszeit in den vergangenen Jahren stattgefunden hatte, einen Witz gemacht.

Untersuchungen zu Devisenmanipulationen laufen schon ein halbes Jahr

Bislang beschränkten sich die Ermittlungen der Behörden darauf, von den Banken Informationen anzufordern. Auch die Deutsche Bank erhielt solche Auskunftsersuchen, wie sie Ende Oktober bekanntgab. Ein Sprecher wollte den Fall am Donnerstag nicht weiter kommentieren. Die Bank kooperiere mit den Behörden.

Seit gut einem halben Jahr gehen Ermittler in mehreren Ländern dem Verdacht nach, dass sich Devisenhändler abgesprochen haben könnten, um wichtige Referenzkurse zu manipulieren. Auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin untersucht das Thema. Derzeit würden Informationen ausgewertet, die die Behörde zum Beispiel durch Auskunftsverlangen erhalten habe, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Eine Sonderprüfung sei bisher nicht angeordnet worden.