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Yellen und Abe treiben den Nikkei hoch

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Die Aussicht auf eine weiter ultralockere Geldpolitik Amerikas hat auch die Börsen Asiens hochgetrieben. Wachstumsdaten halten den Glauben an ein Comeback wach. Der Nikkei stößt in Richtung Fünf-Jahres-Hoch vor.

Das Spiel ist nicht neu. An den Finanzmärkten wird es aber immer wieder gerne angenommen. Äußerungen zur Geldpolitik treiben regelmäßig die Indizes weltweit an. Nachdem schon die New Yorker Börsen am Mittwoch positiv auf Äußerungen der designierten Chefin der Notenbank Fed, Janet Yellen, reagiert hatten, zogen Asiens Börsen am Morgen nach.

Der Tenor war auch einfach: Yellen signalisiert eine Fortsetzung der Konjunkturstimuli. Die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten sind nach Einschätzung der aktuellen Fed-Vizechefin weiter deutlich unter ihrem Potential. „Die Notenbank nutzt daher die Geldpolitik, um eine robustere Erholung zu fördern.“

In Tokio reichte diese Aussage ebenfalls aus, um den Nikkei-225-Index um mehr als 2 Prozent auf ein Fünf-Monats-Hoch von 14.876 Punkten ansteigen zu lassen. Weitere Kletter-Impulse kamen zudem noch aus dem eigenen Land. Eine etwas besser als gedachtes Wirtschaftswachstum Japans im dritten Quartal sorgte auch für Kauflaune. Zwischen Juli und September war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes mit einer hochgerechneten Jahresrate von real 1,9 Prozent gewachsen. Das hält den Zauber der Hoffnung, die die „Abenomics“ genannte Wachstumspolitik des Ministerpräsidenten Abe für Japan und seinen Aktienmarkt geweckt haben, zumindest wach.

Der Anstieg des Nikkei könnte in den kommenden Tagen im Zuge einer positiven Entwicklung der Wall Street sich fortsetzen und den Index auf ein neues Fünf-Jahres-Hoch steigen lassen. Seitens der Charttechnik ist Japans Leitindex seit Jahresanfang in einem intakten Aufwärtstrend. Der Abstand beispielsweise zur 200-Tage-Linie beträgt etwas mehr als 8,6 Prozent. Zum Vergleich: Der Dax kommt hier auf einen Wert von 10,4 Prozent. Wird das derzeit gültige Fünf-Jahres-Hoch bei 15.627 Punkten, das der Nikkei im Mai markiert hatte, nachhaltig überwunden, dürften bis zum Jahresende die Gewinne im zweistelligen Prozentbereich liegen.

Die DZ Bank schreibt allerdings in einer aktuellen Studie, dass es zwar am japanischen Aktienmarkt in der aktuellen Berichtssaison eine Reihe von negativen Überraschungen gegeben hatte,„wie zum Beispiel die Gewinnwarnungen des Baumaschinenherstellers Komatsu, des Elektronikkonzerns Sony und des Autobauers Nissan, woraufhin deren Aktienkurse einbrachen“. Dass dies den Gesamtmarkt nicht noch stärker belastet hat, bewerten die Analysten aber als ein Zeichen von Stärke. Als Anleger sollte man also durchaus den Blick darauf nicht verlieren, was in Tokio so vor sich geht.