Medizin

Chirurgen schneiden sich ins eigene Fleisch

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Der Transplantationsskandal war nicht die einzige Wunde, die sich Chirurgen selbst zugefügt haben. Auf dem Jahreskongress in München haben unsere Mitarbeiter eine selbstkritische Chirurgie erlebt.

Auszug aus den beiden Artikeln zum Chirurgen-Kongress:

„…Klare Indizien, wie unbefriedigend die chirurgische Versorgung der Lungenkrebspatienten im eigenen Land ist, liegen allerdings durchaus schon länger vor. Schirren zitiert niedersächsische Zahlen aus der „Krankenhaus-Umschau“ von vor zehn Jahren: Von den 107 Kliniken hatten 72 weniger als zwanzig Eingriffe und eine Sterblichkeit von im Mittel 15,4 Prozent – verglichen mit 5,4 Prozent bei den sechs Zentren mit mehr als 150 Operationen im Jahr.

Die Lösung liegt also auf der Hand: Konzentration. Tatsächlich scheint sich Passlick als Präsident der Fachgesellschaft genau das vorgenommen zu haben. Der Weg dahin geht über die Zertifizierungen….“

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„…Viele der in die Kliniken gelangenden neuen Implantate besitzen zudem keinerlei Mehrwert für den Patienten. Neu ist nämlich nicht gleichbedeutend mit besser. Ein Beispiel sind die anfänglich als innovativ gefeierten Hüftgelenke aus Metall, die im Labor mit guten Materialeigenschaften glänzten, im menschlichen Körper aber teilweise verheerende Schäden anrichteten. „Von Innovation kann man in der Medizin daher nur sprechen, wenn das neue Verfahren wirksamer, sicherer, leichter anwendbar oder – bei identischer Sicherheit und Wirksamkeit – preisgünstiger ist als das alte“, sagte Hartwig Bauer, der ehemalige Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, in München. „Senkt ein neues Medikament den Cholesterinwert etwa noch weiter als das bisherige, stellt das per se noch keinen Fortschritt dar. …“

Der vollständige Artikel ist in der Mittwochbeilage „Natur und Wissenschaft“ der F.A.Z. zu lesen.

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