
Für die hessische CDU zieht ein Schauspieler in den Bundestag ein. Der aus der ZDF-Serie „Der Alte“ bekannte Charles Huber hat es über die Landesliste geschafft. Bisher schweigt er aber dazu.
Charles Huber, der einzige Schauspieler unter den Darmstädter Politikern, ist seiner Rolle gerecht geworden. Der Bundestagskandidat der CDU hat am Sonntag für eine bühnenreife Theatralik gesorgt. Die erste Szene spielte in der Centralstation, wo die Kandidaten das Wahlergebnis kommentieren.
Zunächst hieß es, der frühere Polizeikommissar aus der Fernsehserie „Der Alte“ sei in Frankfurt unterwegs, dann war er angeblich zu Hause, später wollte jemand wissen, er weile in Berlin. Am späteren Wahlabend glaubten mehrere Personen, das frühere CSU-Mitglied auf den Luisenplatz gesehen zu haben.
Ein „unorthodoxer Kandidat“,
Wie auch immer: Huber fand nicht zur städtischen Wahlparty. Der Vorhang zur Szene zwei öffnete sich den Bürgern bei der morgendlichen Lektüre. Die Überschrift im „Darmstädter Echo“ lautete: „Huber wirft seinen Parteifreunden ,Sabotage’ vor“. Hinter seinem Rücken habe der CDU-Kreisverband, so der Vorwurf, Abmachungen mit dem politischen Gegner getroffen. Szene Nummer drei markierte am Nachmittag das vorläufige Finale: Der CDU-Parteivorsitzende Ctirad Kotoucek bestätigte, Huber sei über die Landesliste in den Bundestag gewählt.
Vom Gewählten selbst war weiter nichts zu hören. Kotoucek versuchte, die drei Akte unter die Rubrik „emotionaler Wahlabend“ einzuordnen. Huber, den die Darmstädter CDU wegen seiner Fernsehprominenz aus München geholt hatte, sei eben ein „unorthodoxer Kandidat“, der eigene Akzente setze, „die vom Standard-Repertoire schon einmal abweichen können“.
