Gesellschaft

Rapperin Sookee: Die Mädchen waren nur „die Hure von“

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Künstlerin und Aktivistin: Sookee, 34, heißt eigentlich Nora Hantzsch.

Sookee hat in der Berliner Hip-Hop-Szene angefangen – und sich von ihr emanzipiert. Heute ist die Rapperin eine laute Stimme gegen Homophobie und Sexismus.

Jetzt unterbricht Sookee doch einmal das Gespräch. Zwei Volltrunkene haben ihre Hosen aufgemacht und unter die Kniekehlen gezogen, so dass sie in Unterhose und um die Knöchel schlackernden Hosen vorbeischlurfen. Hinter dem Museum Ludwig in Köln sitzt man nicht weit von der Domplatte, also mitten im Trubel: Touristengruppen mit Selfie-Sticks, Punks – und Junggesellenabschiede. Männer mit rotem Gesicht und Schnapsfahne fragen, ob man einen Kabänes, den Kölschen Kräuterlikör, oder, hihi, ein Kondom kaufen wolle. Sookee hört auf zu reden, bei dem Lärm kann man sowieso nichts verstehen. Dann kneift sie kurz die Augen zusammen und guckt nochmal hin: „Süß!“

Mehr ist ihr nicht zu entlocken, dabei ist sie bekannt für starke Worte. So wie am Morgen im Zug aus Berlin. Da wollte sie sich eigentlich nur einen Kaffee im Bordbistro holen. Doch dann waren da diese Männer, um elf Uhr morgens schon gut angetrunken. „Das Verhalten der Frauen, die dort arbeiteten, und der anderen Gäste war eindeutig. Die hatten da alle keinen Bock drauf.“ Sexistische Kommentare aus der unterster Schublade. Und Sookee? „Ich bin stehen geblieben und hab denen gesagt, dass sie die Schnauze halten sollen. Die anderen waren froh.“