Gesellschaft

„Leben missachtet“: Opiate in britischen Krankenhaus verabreicht

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Im südenglischen Hampshire wurde hunderten Patienten über Jahre hinweg eine gefährliche Dosis an Opitaten verabreicht (Symbolbild).

Ein Krankenhausskandal erschüttert Großbritannien…

Als Arthur Cunningham im September 1998 ins „Gosport War Memorial Hospital“ im südenglischen Hampshire überwiesen wurde, dachte seine Familie, dass er nach wenigen Tagen wieder entlassen würde. Er litt an Druckgeschwüren. Fünf Tage später war er tot. Als Ursache hielten die Ärzte eine Lungenentzündung fest, doch die Wahrheit scheint eine andere zu sein: Cunningham starb mit 79 Jahren, weil ihm in Gosport überhöhte Dosen Opiate gespritzt wurden.

Cunningham ist einer von mehr als 450 Namen, die nun in einem ausführlichen Untersuchungsbericht auftauchen. Sie und vermutlich zweihundert weitere Patienten seien Opfer eines „institutionalisierten Regimes“ im Gosport-Krankenhaus geworden, nachdem zwölf Jahre lang medizinisch nicht gerechtfertigte, „gefährliche“ Mengen an Opiaten verabreicht wurden, halten die unabhängigen Gutachter fest. Erst als die zuständige Ärztin, Dr. Jane Barton, das Krankenhaus in Gosport im Jahr 2000 verließ, endete die Praxis. Für die zwölf Jahre zuvor bescheinigt der Bericht dem Personal eine „Missachtung menschlichen Lebens“.