Ausland

Jerusalem-Beschluss: Ein Schritt zum Tausendjährigen Reich Gottes

• Bookmarks: 3


Unterstützung für Trumps Vorhaben: Evangelikale glauben, dass In Jerusalem Jesus Christus wiederkehrt.

Evangelikale wollten, dass Trump Jerusalem als Hauptstadt anerkennt. Sie glauben, dass dort Jesus Christus wiederkehrt. Und viele haben Angst vor dem Islam.

Pastor John Hagee geizte nicht mit Lob, nachdem Donald Trump am Mittwoch mit Jahrzehnten amerikanischer Nahost-Politik gebrochen und Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hatte. Es galt dem Präsidenten, aber auch seiner eigenen Arbeit. Als Vorsitzender der „Vereinigten Christen für Israel“ (CUFI) habe er Trump und Vizepräsident Mike Pence persönlich „während mehrerer Audienzen im Weißen Haus“ zu dem Schritt gedrängt, teilte der Gründer einer evangelikalen Megakirche in der texanischen Stadt San Antonio mit. Außerdem erinnerte Hagee daran, dass 260 führende CUFI-Mitglieder aus 49 Bundesstaaten schon im Januar ein „Fly-in“ in Washington organisiert hätten, um im Kongress und bei der neuen Trump-Regierung für den Umzug der amerikanischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu werben.

„Jerusalem war das Epizentrum des jüdischen Glaubens, seit König David vor mehr als dreitausend Jahren mit der Bundeslade in die Stadt tanzte“, erklärte der 77 Jahre alte Pastor. 137.000 von insgesamt 3,8 Millionen CUFI-Mitgliedern hätten dem Weißen Haus Mails geschickt, um eine Änderung der amerikanischen Jerusalem-Politik zu fordern. Die beinah einhellige Kritik aus dem Ausland, wonach Trump den Friedensprozess torpediere, wischte Geschäftsführer David Brog weg: „Das größte Hindernis für Frieden war immer der finstere palästinensische Traum, dass sie das jüdische Volk aus Jerusalem und Israel verjagen können. Präsident Trump hilft, diesen finsteren Traum zu zerschmettern.“

Das Weiße Haus hat keine Antwort

Das Weiße Haus hat keine Antwort auf die Frage, warum Trump gerade jetzt „die Zeit gekommen“ sah, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, obwohl der Status und der Grenzverlauf in der Stadt so umstritten sind wie eh und je. Sicher ist, dass ihn der Casino-Unternehmer und wichtige Republikaner-Spender Sheldon Adelson sowie andere jüdische Israel-Unterstützer dazu gedrängt haben. Mindestens so bedeutsam waren die Lobbyisten aus dem evangelikalen Lager – konservative Aktivisten, ohne deren Treue durch alle Wahlkampf-Turbulenzen hindurch Trump heute nicht im Weißen Haus säße.

„Ohne die Evangelikalen wäre es nicht zu dem Beschluss gekommen“, sagte der kalifornische Pastor Johnnie Moore in einem Interview. Er spricht für einen Rat evangelikaler Meinungsführer, die Trump beraten. Es vergehe kaum ein Tag, an dem nicht ein „prominenter christlicher Konservativer“ im Weißen Haus empfangen werde, so Moore. Besonderen Zugang dürfte die Gruppe „Mein Glaube wählt“ genießen, die Trump ebenfalls mit einer Mail-Kampagne an sein Versprechen im Hinblick auf Jerusalem erinnert hat. Denn sie wird vom republikanischen Pastor Mike Huckabee geleitet. Der Baptist war Gouverneur in Arkansas. Seine Tochter Sarah ist Trumps Sprecherin.