Finanzen

Bill Gross einigt sich mit Pimco auf Millionenzahlung

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Der bekannte Anleihenfonds-Manager Bill Gross.

Die Allianz-Fondstochter Pimco hat sich mit ihrem Mitgründer und Ex-Chef Bill Gross gütlich geeinigt. Pimco zahlt Gross laut Insidern 81 Millionen Dollar, die dieser für wohltätige Zwecke spenden will.

Ende einer Schlammschlacht: Der ehemalige „Anleihe-König“ Bill Gross bekommt von der amerikanischen Fondsgesellschaft Pimco zwei Insidern zufolge 81 Millionen Dollar. Das Geld werde für wohltätige Zwecke gespendet, teilte Pimco mit, ohne die Summe zu bestätigen. Firmengründer Gross, der das Unternehmen 1999 an den Münchener Versicherer Allianz verkauft hatte, war vor zweieinhalb Jahren im Unfrieden ausgeschieden und zum kleineren Konkurrenten Janus Capital gewechselt. Der heute 72-Jährige hatte 200 Millionen Dollar von Pimco gefordert: Manager um den heutigen Chief Investment Officer (CIO) Dan Ivascyn hätten ihn aus dem Unternehmen gedrängt, um an den ihm zustehenden 20-Prozent-Anteil vom Bonustopf zu kommen.

Allein 2013 hatte er mehr als 300 Millionen Dollar an Boni bekommen – von 1,3 Milliarden insgesamt. Das Magazin „Forbes“ schätzt Gross‘ Vermögen auf 2,5 Milliarden Dollar. Nun betonte er, es sei ihm nie um Geld gegangen. „Pimco war immer wie eine Familie für mich, und wie in jeder Familie gibt es manchmal Meinungsverschiedenheiten.“ Jetzt erhielten die Gründer von Pimco die Anerkennung, die sie verdienten. Die Firma will zu ihren Ehren einen eigenen Raum in der Firmenzentrale im kalifornischen Newport Beach einrichten. „Ich war immer verblüfft über meinen Erfolg“, sagte Gross. Er wisse, dass das Unternehmen in guten Händen sei, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von Pimco und Gross.

Pimco hatte dem früheren Star-Investor in dem Rechtsstreit „ungeheures Fehlverhalten“ gegenüber Mitarbeitern vorgeworfen, das seinen Rauswurf gerechtfertigt hätte, wenn er nicht vorher selbst den Bettel hingeworfen hätte. In dem Vergleich würdigte Ivascyn seine Verdienste: „Gross war immer überlebensgroß.“ Er habe das Unternehmen von Null aufgebaut. Zeitweise verwaltete Pimco mehr als zwei Billionen Dollar, der von Gross gemanagte Anleihefonds „Pimco Total Return“ war der größte der Welt. Doch zogen Investoren massiv Geld ab, nachdem Gross sich mehrfach mit amerikanischen Staatspapieren verspekuliert hatte.

Bei Janus Capital konnte Gross nicht an die alten Erfolge anknüpfen. Sein „Global Unconstrained Bond“-Fonds ist nur 1,9 Milliarden Dollar schwer, seine Performance hinkt laut Morningstar hinter 80 Prozent der vergleichbaren Fonds her.