Ausland

Beck: Auffanglager in Nordafrika sind unwürdig

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Kurt Beck (Archivbild von 2015): einst SPD-Chef, heute Präsident der Friedrich-Ebert-Stiftung

Der ehemalige SPD-Chef Kurt Beck hat scharfe Kritik an den Plänen geäußert, in Afrika Auffanglager für die dortigen Flüchtlinge zu errichten. „Hauptsache von uns weg“ sei keine Lösung der Probleme.

Der ehemalige SPD-Chef und Präsident der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Kurt Beck, hält Pläne zur Einrichtung von Auffanglagern für Flüchtlinge in ägypten und den Maghreb-Staaten für unrealistisch. „Und es wäre auch nicht in Einklang zu bringen mit unseren Maßstäben für eine menschenwürdige Behandlung“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Freitagsausgabe) im Interview vor dem Hintergrund der derzeitige Nordafrikareise von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Stattdessen müsse man die Probleme der nordafrikanischen Staaten sehen und dürfe „keine Flüchtlingspolitik nach dem Motto ’Hauptsache weit weg von uns’ betreiben“.

In dem angekündigten Ende der Repressalien gegen politische Stiftungen in ägypten sieht Beck einen „wichtigen Fortschritt“. „Es zeigt, dass die ägyptische Regierung an einer besseren Zusammenarbeit interessiert ist. Das kann nur helfen, Brücken zu bauen.“ Aktuell sei die Zusammenarbeit – die FES ist derzeit die einzige deutsche Stiftung mit Büro in Kairo – noch schwierig, so Beck. „Die Regierung begegnet uns ablehnend, ja ängstlich.“ Angela Merkels Versuch, bei ihrem Besuch in ägypten bessere Beziehungen zu dem Land aufzubauen, sei daher richtig.