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Barack Obama ist Darmstadt-98-Fan. Warum nur?

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Vielleicht kann er sogar bei den „Lilien“ anfangen? Obama 2012 im Weißen Haus.

Darmstadt 98 freut sich über kostenlose Werbung: Barack Obama folgt den „Lilien“ als einzigem europäischen Fußballklub auf Twitter, Medien berichten weltweit. Wie kommt es zu der Verbindung? An einem amerikanischen Spieler liegt es nicht.

Jede Aufmerksamkeit ist heute ja gute Aufmerksamkeit. Aber die Fans des Bundesligaklubs SV Darmstadt 98 schmerzt es schon, wenn die „Washington Post“ einmal über die „Lilien“ schreibt und Barack Obama, der sich gerade aus dem Amt verabschiedet hat. Die große Frage seitdem: Warum?

44815403 Tribüne in Darmstadt: Da wird sich ja wohl noch ein Platz für Barack Obama finden!

Es könnte damit zusammenhängen, dass der Darmstädter Neuzugang und amerikanische Nationalspieler Terrence Boyd am Wochenende gegen Dortmund sein erstes Bundesligator für die Lilien geschossen hat. Die Schlagzeile,Hessische Rundfunk, könnte es bis auf die Jungferninseln geschafft haben, wo Obama im Urlaub war. Eine schöne Vorstellung, aber laut Verein folgt er den Lilien schon mindestens seit zwei Wochen. Folgten die Lilien womöglich Obama zuerst, und er folgte dann entweder automatisch oder durch den Klick eines Mitarbeiters zurück? „Nein“, teilt der Verein mit. „Er ist uns definitiv zuerst gefolgt.“

44815671 Gute Wurst gibt es auch in Darmstadt: Sportfan Barack Obama 2012 auf einem Basketballspiel mit David Cameron.

Twittert Obama überhaupt selbst? Es ist nicht ausgeschlossen. Seit er nicht mehr Präsident ist, hat er seinen alten Account reaktiviert und sendet dort persönliche Botschaften. Zuletzt gratulierte er seiner Frau zum Valentinstag. Sein erster Post, nachdem er den Präsidenten-Account @POTUS an Donald Trump abgetreten hatte: „Hallo an alle! Zurück zum Original-Konto. Gibt es das Ding noch? Michelle und ich brechen kurz in den Urlaub auf, dann machen wir uns wieder an die Arbeit.“

Die Darmstädter haben eine andere Erklärung für den neuen Fan: das Image vom „anderen Verein“, der mit kleinem Budget in baufälligem Stadion gegen die Großen antritt. So oder so: Der tapfere Verein hat plötzlich noch mehr Anhänger und registriert „einen signifikanten Anstieg an Followern in den sozialen Netzwerken“.

Noch mehr wären es, wenn Obama tatsächlich die Einladung ins Böllenfalltor-Stadion annehmen würde, die Terence Boyd ihm am Mittwoch via Videobotschaft geschickt hat. Im VIP-Bereich wäre noch ein Plätzchen frei. Oder möchte er gar auf die Gegengerade? Nicht überdachte Stehplatztribünen sind eine Rarität im Profifußball. Um sich dort einen Platz zu sichern, muss man sich aber durch Menschenmassen quetschen. Die sanitären Anlagen sind so weit weg, dass die meisten männlichen Fans direkt gegen den Zaun pinkeln. Selbst die Darmstädter nehmen an, dass das dem neuen Fan eventuell nicht behagt.

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