Thyssen-Krupp wird sich weiter verkleinern. Dazu gehört, dass sich der Essener Industriekonzern im wichtigen, aber verlustreichen Stahlgeschäft nach Partnern umschaut. „Gespräche finden mit Kenntnis des Aufsichtsrats bereits statt“, teilte das Unternehmen mit. Die Notwendigkeit einer Konsolidierung in der Stahlbranche nehme auch durch die Corona-Krise weiter zu, weil es in Europa Überkapazitäten gebe, die strukturell größer würden, hieß es.
Im vergangenen Jahr wollte Thyssen-Krupp mit dem indischen Stahlkonzern Tata Steel fusionieren, was aber von der EU-Kommission untersagt wurde. Die Essener beschlossen daraufhin, das Unternehmen umzubauen und 3000 der etwa 28.000 Stellen in der Stahlsparte zu streichen. Neben chinesischen und schwedischen Stahlkonzernen soll auch weiterhin Tata Steel Europe an einem Zusammenschluss interessiert sein.
„Keine Zeit zu verlieren“
Auch für die Marinesparte lotet Thyssen-Krupp Möglichkeiten zur Konsolidierung aus und will sich von Unternehmensteilen trennen, die derzeit für einen Umsatz von etwa 6 Milliarden Euro stehen. Davon betroffen sind laut Unternehmen gut 20.000 der aktuell etwa 160.000 Mitarbeiter. „Wir haben schwierige und längst überfällige Entscheidungen getroffen. Thyssen-Krupp wird kleiner, aber stärker aus dem Umbau hervorgehen“, sagte die Vorstandsvorsitzende Martina Merz.