Corona-Pandemie
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Viele Länder haben unterdessen Ausgangssperren verhängt und unterbinden auch den internen Reiseverkehr oder schränken ihn ein. In Berlin war es am Wochenende zu Irritationen gekommen, nachdem ein Flugzeug mit Urlaubern aus Ägypten in der Hauptstadt gelandet war und das Gesundheitsamt verfügt hatte, dass die Ankömmlinge, da sie aus einem Corona-Risikogebiet eingereist seien, anschließend zwei Wochen lang häusliche Quarantäne einzuhalten hätten.
Nach den großen Tourismuszielen, zu denen außer den Mittelmeerstaaten auch die Dominikanische Republik gehört, nehme der Krisenstab des Auswärtigen Amtes jetzt auch weiter entfernte Regionen in den Blick, es seien etwa Rückholflüge aus Chile, Mexiko, Gambia und Neuseeland geplant. Damit verlagert sich die Rückholaktion des Auswärtigen Amtes zunehmend darauf, die rückkehrwilligen Deutschen mit eigens gecharterten Flugzeugen zurückzubringen.

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Kostensatz eines günstigen Economy-Tickets
Anfangs hatte das Auswärtige Amt vor allem kommerziellen Reiseveranstaltern durch die Vermittlung von Überflugrechten und Landeerlaubnissen geholfen, Pauschalreisende von ihren Urlaubsorten zurückzuholen. Während die Touristen in diesen Fällen die Hoffnung haben konnten, dass der Veranstalter die Kosten für die vorzeitige Heimreise trägt, hat das Auswärtige Amt bei den Charterflügen in Aussicht gestellt, dass sich die Rückreisenden, die auf diese Weise nach Hause kommen, an den Kosten maßgeblich beteiligen müssen. Es wurde ein Kostensatz genannt, der sich an günstigen Economy-Tickets orientieren könnte.
Deutschland wandte sich vorige Woche auch an die EU-Kommission, um den Rücktransport in Europa besser zu koordinieren. Es geht in erster Linie darum, die Flugzeuge möglichst gut auszulasten, damit nicht jedes Land eigene Maschinen schickt, die dann halbvoll zurückkehren. Gesteuert wird die Verteilung von Passagieren jetzt vom Krisenreaktionszentrum, das ein paar Häuserblocks von der Zentrale der EU-Kommission in Brüssel entfernt liegt. Die Mitgliedstaaten halten eine tägliche Videokonferenz, in der sie verfügbare Plätze anbieten.
Ein Appell an die Fluglinien, den Betrieb fortzusetzen
Wie die Kommission mitteilte, organisiert Deutschland gemeinsame Rückflüge aus Ägypten, Marokko, Tunesien, Argentinien, der Dominikanischen Republik und von den Philippinen. Polen holt EU-Bürger aus dem Tschad, aus Sudan, Nepal und von den Malediven zurück, während die Tschechische Republik Flugzeuge nach Ägypten, Vietnam und auf die Philippinen schickt. Lettland kümmert sich um Bürger, die in Georgien festsitzen, Litauen um solche in Indonesien. Auch das Vereinigte Königreich beteiligt sich, mit Flügen nach Peru. Borrell verwies am Montag darauf, dass die EU-Kommission nur im Ausnahmefall Kosten für Rückflüge übernehmen könne. Die Behörde hat schon viel mehr Anfragen bekommen, als sie finanzieren kann. Der Außenbeauftragte appellierte an die Fluglinien, den Betrieb fortzusetzen und ihre Passagiere zu befördern.