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Vergewaltigungsvorwurf: Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr gegen Neymar

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Nicht mehr im Fokus der Polizei: der brasilianische Fußball-Star Neymar, hier im Juni nach einer Vernehmung in Sao Paulo

Die Staatsanwaltschaft sieht keine ausreichenden Belege für die Behauptung eines brasilianischen Models, dass der Fußballstar sie vergewaltigt habe. Die Ermittlungen könnten jedoch bei neuer Beweislage jederzeit wieder aufgenommen werden.

Die Staatsanwaltschaft will die Ermittlungen wegen Vergewaltigung gegen den brasilianischen Fußballprofi Neymar einstellen. Die leitenden Ermittlerinnen stellten am Donnerstag bei dem zuständigen Gericht im Bundesstaat São Paulo den Antrag, den Fall zu den Akten zu legen. „Die polizeilichen Ermittlungen haben nicht genug Beweise dafür gebracht, dass es eine Vergewaltigung gab“, sagte Staatsanwältin Flávia Merlini. In dem Fall stehe Aussage gegen Aussage. „Wir wissen nicht, was zwischen den vier Wänden passiert ist“, so Merlini. „Die polizeilichen Ermittlungen können aber jederzeit wieder aufgenommen werden, sobald neue Beweise vorliegen.“

Ein brasilianisches Model hatte Neymar vorgeworfen, sie Mitte Mai in einem Pariser Hotel in angetrunkenem Zustand und „mit Anwendung von Gewalt“ zum Sex gezwungen zu haben. Der Stürmer des französischen Meisters Paris Saint-Germain räumte zwar ein, die Frau getroffen zu haben, wies die Vergewaltigungsvorwürfe allerdings stets zurück und sprach von einvernehmlichem Sex. „Es gab eine Liebesbeziehung. Was nicht bewiesen werden konnte, ist, dass es beim Sex zur Gewalt kam“, sagte Staatsanwältin Estefânia Paulin.

Das Model habe keine Beweise für ihre Vorwürfe vorgelegt. Sie habe sich bei der Vernehmung geweigert, ein Video auf ihrem Handy zu zeigen, auf dem die Tat angeblich zu sehen war, erklärte die Ermittlerin laut einem Bericht des Nachrichtenportals G1. Später habe sie behauptet, das Telefon sei gestohlen worden. Über eine Einstellung des Verfahrens muss nun ein Richter entscheiden. Die brasilianische Polizei hatte bereits Ende Juli erklärt, es gebe keine ausreichenden Beweise für eine Anklage.

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Die Vergewaltigungsvorwürfe gegen den teuersten Fußballspieler der Geschichte sorgten weltweit für Schlagzeilen. Neymar ist einer der bekanntesten Fußballspieler der Welt und wird von vielen Brasilianern verehrt. 2017 wechselte er für die Rekordsumme von 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris Saint-Germain. Inzwischen liebäugelt er mit einer Rückkehr nach Spanien.