Gesellschaft

Randale in Schwimmbädern: Wenn der Plastikstuhl zur Waffe wird

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Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma gehen durch ein Freibad in Berlin.

In den Hochsommermonaten werden Bademeister nervös. Denn ist es heiß und voll in deutschen Schwimmbädern, kommt es immer wieder zu Massenschlägereien. Dieses Jahr ist es so heftig, dass manch einer um sein Leben fürchten musste.

Wenn Peter Harzheim von spätpubertierenden Jungs in Badehosen spricht, klingt es ein bisschen so, als wäre er im Krieg. In einem Schwimmbad im Berliner Wedding haben die Betreiber mal einen Sprungturm abgebaut, weil er ständig von aggressiven Jugendlichen besetzt wurde und die Bademeister irgendwann keine Kraft mehr hatten, den Turm immer wieder zurückzuerobern. Harzheim nennt das eine „Kapitulation vor den Randalemachern“, „ein Zurückweichen“. Klare Grenzen, das sei es, was die Regelverletzer brauchten, erklärt der 63 Jahre alte Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister.

Harzheim steht seit 45 Jahren am Beckenrand und ist momentan ständig am Telefon, weil in Dutzenden Schwimmbädern in den vergangenen Wochen Gäste gewalttätig wurden und Fernsehsender, Radiostationen und Zeitungen von Harzheim wissen wollen: Wie geht es Bademeistern, wenn sie einer Meute von 400 aufgebrachten Männern gegenüberstehen? Das ist jüngst in Düsseldorf geschehen.