Wirtschaft

Konjunktur im Mai: Exporte überraschend stark gestiegen

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Der HHLA Containerterminal Tollerort (CTT) ist im Hamburger Hafen zu sehen. In Hamburg wird ein großer Teil der deutschen Im- und Exporte koordiniert.

Die Exporte haben im Mai stärker zugelegt als erwartet. Auch die Produktion hat mit Blick auf den Vormonat angezogen. Im Jahresvergleich sieht es aber bescheiden aus.

Die deutschen Exporte haben im Mai stärker zugelegt als erwartet. Im Vergleich zum Vormonat April stiegen sie um 1,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es im April noch einen Rückgang um 3,4 Prozent gegeben hatte.

Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Bilanz auf den ersten Blick noch positiver aus: Hier konnte ein Exportplus von über vier Prozent verzeichnet werden. Auch die Importe sind im Vergleich zum Mai 2018 stark gestiegen, um fast fünf Prozent. Im Vergleich zum April 2019 sind sie allerdings um 0,5 Prozent gefallen. Dabei sind die Exportüberschüsse um 2,7 Milliarden auf 20,6 Milliarden Euro gestiegen.

Gleichzeitig konnten Unternehmen ihre Produktion leicht steigern. Industrie, Baubranche und Versorger stellten im Mai 0,3 Prozent mehr her als im Vormonat, gab das Bundeswirtschaftsministerium bekannt. Ökonomen hatten hier mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. „Nach einem schwachen April stabilisierte sich die Produktion im produzierenden Gewerbe im Mai auf niedrigem Niveau. Ein deutlicher Rückgang im Baugewerbe wurde hierbei von moderaten Zuwächsen in der Industrie ausgeglichen“, erklärte das Ministerium. Langfristig ist allerdings weiterhin erkennbar, dass sich die deutsche Konjunktur abkühlt. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Produktion um 3,7 Prozent schwächer aus.

Die exportabhängige deutsche Wirtschaft leidet unter den Zollkonflikte, der Abkühlung der Weltkonjunktur und weiteren Risiken wie dem Brexit. Vor diesem Hintergrund stehen die Aussichten schlecht, dass sich die schwächelnde Konjunktur mittelfristig erholt – auch weil die Industrieaufträge – trotz der moderaten Produktionszuwächse im Mai – zuletzt einbrachen. So wurden zwar mehr Endprodukte hergestellt. Doch die Produktion von Vorleistungsgütern fiel um 0,5 Prozent im Vergleich zum April. Viele Forschungsinstitute haben jüngst ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum 2019 gesenkt. Die Bundesregierung erwartet nur noch ein Plus von 0,5 Prozent.