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Günstig wohnen: Die Bahn versucht sich als Vermieter

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Ein ICE am Hauptbahnof Köln

Der Konzern will in den kommenden Jahren 100.000 Menschen einstellen und daher Mitarbeiterwohnungen bauen. Doch das ist leichter gesagt als getan.

Die Deutsche Bahn stößt beim geplanten Bau günstiger Wohnungen für ihre Mitarbeiter auf ein altbekanntes Hemmnis: die schwierige Suche nach Baugrundstücken. DB-Personalvorstand Martin Seiler kündigte am Freitag in München an, dass die Bahn nach einem Pilotprojekt in München auch in Stuttgart, dem Rhein-Main-Gebiet, Hamburg und anderen Ballungsräumen günstigen Wohnraum für ihre Mitarbeiter schaffen will. „Es darf nicht sein, dass eine Einstellung (…) daran scheitert, dass es keinen bezahlbaren Wohnraum gibt.“ Doch „eine konkrete maximale Zahl“ als Ausbauziel gibt es nach Seilers Worten derzeit nicht. „Wir müssen sehen, wo gibt es Baugrundstücke“, sagte der Manager am Rande der Veranstaltung.

In München entstehen in Kooperation mit einer Genossenschaft derzeit 74 Wohnungen, die die Bahn dann 15 Jahre lang exklusiv an ihre Mitarbeiter vermitteln kann. Außerdem hat die Bahn in der bayerischen Landeshauptstadt 23 Grundstücke identifiziert, die grundsätzlich bebaubar wären. Allerdings beschäftigt das Staatsunternehmen allein in der bayerischen Landeshauptstadt 11.000 Menschen.

Dementsprechend sehen Konzernbetriebsrat sowie die Eisenbahngewerkschaft EVG die Wohnungsinitiative des Vorstands positiv – glauben aber nicht, dass das Wohnungsproblem auf diese Art und Weise beseitigt werden könnte. „Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es hilft“, sagte Martin Burkert, EVG-Vorstandsmitglied und SPD-Bundestagsabgeordneter. Es sei nicht ausreichend, aber ein Anfang. Anlass der Initiative ist der immense Personalbedarf der Bahn: In den kommenden Jahren will die DB 100.000 Menschen einstellen, das wäre mehr als die Hälfte der derzeitigen Belegschaft von über 190.000.