In der Welt der Superyachten wird ein Baumaterial immer wichtiger: Glas. Die Milliardäre treiben die Konstrukteure ins Extrem, und die Spezialhersteller müssen liefern.
Die Welt der großen Yachten, und dabei sprechen wir von Bauten über 24 Meter Länge, ist eine Welt der Superlative. Rund 7000 Einheiten schwimmen davon auf den Weltmeeren beziehungsweise meistens eher in den Marinas, mehr als 600 weitere befinden sich derzeit auf knapp 100 Werften im Bau. Mit der Anzahl der sogenannten Ultra High Net Worth Individuals, kurz UHNWI, also der Menschen mit einem Barvermögen von mehr als 30 Millionen Dollar, wird auch der Kreis der Yachteigner größer und jener, die es werden möchten. Sorgen über die Zukunft machen sich in der Superyacht-Branche derzeit nur wenige.
Während die solvente Klientel in den achtziger und neunziger Jahren mit eher konservativen Designs zufrieden waren, entwickelt sich seit einigen Jahren die Wunschliste der Auftraggeber immer extremer. Ein zentrales Thema ist dabei die Verglasung der Aufbauten und mitunter sogar des Unterwasserschiffs. Eigner möchten heutzutage lichtdurchflutete Räume und eine möglichst direkte Sichtachse zur Außenwelt. Damit folgt der „Hochbau auf dem Wasser“ dem an Land. „Tageslichtplanung ist Architekturplanung“, sagt etwa Karsten Ehling, Experte für Lichtplanung. „Glas“, bestätigt der Yachtdesigner Espen Øino, einer der gefragtesten Spezialisten seiner Zunft, „zählt inzwischen zu den wichtigsten Materialien beim Bau einer Yacht. Die Grenzen des technisch Machbaren werden ständig verschoben.“ Und damit auch die Maße der Scheiben, die an Bord eingesetzt werden. Einige Beispiele: