Mode & Design

Transparenz bei Tiffany & Co.: „Fragen Sie ruhig: Woher kommt mein Diamant?“


Chief Sustainability Officer bei Tiffany und Co.: Anisa Costa arbeitet ist das gute Gewissen des Schmuckunternehmens.

Diamanten tragen sich besser mit gutem Gewissen. Schmuckhersteller Tiffany will künftig über die Herkunft der Edelsteine informieren. Wie das funktionieren soll, erklärt die Nachhaltigkeitsbeauftragte Anisa Costa im Interview.

Anisa Costa, Sie achten bei der Schmuckmarke Tiffany & Co. als Chief Sustainability Officer auf Nachhaltigkeit. Nun hat das Unternehmen bekanntgegeben, als erstes in der Branche seinen Kunden die Herkunft aller neu beschafften Diamanten mitzuteilen. Wie wird das funktionieren?

Nachhaltigkeit, Transparenz und Rückverfolgbarkeit sind für uns keine neuen Themen. Wir arbeiten daran und investieren seit zwei Jahrzehnten. Rückverfolgbarkeit ist das beste Mittel, um eine ökologische und sozial nachhaltige Lieferkette zu garantieren. Wir glauben, dass es ein wichtiger Schritt für unsere Kunden ist, diese Informationen mit ihnen zu teilen.

Was bedeutet das konkret?

Sie erfahren, aus welcher Region oder aus welchem Land die individuell registrierten Diamanten kommen. Vom Jahr 2020 an werden wir auch die Reise der Diamanten nachverfolgen können.

So können Sie sich und Ihre Kunden zum Beispiel vor Blutdiamanten aus Kriegsgebieten bewahren.

Wir erfassen diese Informationen bereits für jeden Stein, der größer als 0,18 Karat ist, und das ist ziemlich klein.

Beobachten Sie, dass die Kunden inzwischen häufiger nach solchen Informationen verlangen?

Die Motivation entstand nicht auf Nachfrage unserer Kunden, es ist unser Wunsch, transparent zu sein. Aber es wächst natürlich eine neue Generation heran, der die Umwelt wichtiger ist, die verstehen will, woher ihre Produkte kommen, das betrifft Bekleidung und Essen. Wir finden das großartig und sehen das für uns als wichtiges Thema. Ich arbeite seit 15 Jahren bei Tiffany & Co. daran. Schön, dass auch andere Marken jetzt die Bedeutung begreifen, wir machen das schon lange. Juweliere haben im Hinblick auf Diamanten bislang vor allem über die vier Cs gesprochen…

…carat, colour, clarity, cut, also Karatzahl, Farbe, Reinheit und Schliff. Wenn Kunden Diamanten kaufen wollten, gab das bislang Aufschluss über den Stein.

Sie sollten im Laden jetzt ruhig fragen: Weiß mein Juwelier überhaupt, woher mein Diamant kommt? Ich hoffe, dass dies zu Veränderungen in der Branche führt, auch wenn sie eine Klientel betreffen, die gar keine Tiffany-Kunden sind.

Anisa Costa ist Chief Sustainability Officer des New Yorker Schmuckunternehmens.

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