
Mit dem Rückzug werde die Ende vergangenen Jahres ausgehandelte Waffenruhe umgesetzt, sagen die Houthis. Die international anerkannte Regierung äußert jedoch Zweifel.
Im Bürgerkriegsland Jemen haben die schiitischen Houthi-Rebellen nach eigenen Angaben mit dem vereinbarten Abzug aus der strategisch wichtigen Hafenstadt Hudaida begonnen. Unter Beobachtung der UN sei auch der einseitige Truppenabzug aus den Häfen Salif und Ras Isa eingeleitet worden, sagte ein ranghoher Houthi-Vertreter am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Damit werde die Ende vergangenen Jahres ausgehandelte Waffenruhe umgesetzt.
Ein Regierungsbeamter stellte die Gültigkeit des Rückzugs jedoch infrage. Wenn ein solcher Abzug ohne die trilaterale Aufsicht durch Teams der Vereinten Nationen, der Regierung und der Houthis stattfinden sollte, sei dies nicht ausreichend.
Im Februar hatten sich die international anerkannte Regierung im Jemen mit den Houthis auf den Abzug geeinigt, um eine Ende 2018 in Stockholm vereinbarte Waffenruhe umzusetzen. Einen Plan für den Abzug hatten die Konfliktparteien im April akzeptiert.
Der Jemen ist eines der ärmsten Länder der arabischen Welt und leidet seit 2014 unter dem Konflikt zwischen den von Saudi-Arabien unterstützten Truppen und den vom saudischen Erzrivalen Iran geförderten Houthi-Rebellen. Diese halten seit fast fünf Jahren große Teile des Nordjemens besetzt.
Laut UN sind zehn Millionen Menschen in dem Land vom Hungertod bedroht, 80 Prozent der Bevölkerung benötigen dringend Hilfe. Hudaida und die anderen Häfen am Roten Meer sind für die Versorgung mit Hilfsgütern vor allem im Nordjemen von großer Bedeutung.
