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Schülerdemos für Klimaschutz: „Das ist eine Sache für Profis“

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Hält nichts von demonstrierenden Schülern: FDP-Vorsitzender Christian Lindner

Schüler sollten lieber nicht für den Klimaschutz demonstrieren, weil sie von komplizierten Zusammenhängen noch nichts verstehen, findet der FDP-Vorsitzende Christian Lindner. Die Umweltministerin sieht das anders.

In der Debatte über die Schüler-Demonstrationen „Fridays For Future“ für den Klimaschutz plädiert der FDP-Vorsitzende Christian Lindner dafür, dass Schüler für die Proteste nicht den Unterricht ausfallen lassen sollten. „In der Unterrichtszeit sollten sie sich lieber über physikalische und naturwissenschaftliche sowie technische und wirtschaftliche Zusammenhänge informieren“, sagte Lindner der Zeitung „Bild am Sonntag“. „Ich bin für Realitätssinn. Von Kindern und Jugendlichen kann man nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis.“

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) widersprach. „Ich finde es gut, dass diese angeblich so unpolitische Generation den Mund aufmacht und auf die Straße geht“, sagte sie der „Bild am Sonntag“.

Auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) rät den vielen Schülern, die immer freitags für mehr Klimaschutz demonstrieren, ihre Proteste in die Freizeit zu verschieben. Die Schüler wollten sich doch sicher nicht vorwerfen lassen, dass sie nur ihren Mathe-Stunden entkommen wollten, sagte er der „Rheinischen Post“ (Samstag). Demonstrationen in der Freizeit würden dem Anliegen „sicherlich noch einmal eine ganz neue Durchschlagskraft verleihen“ und ihr ernsthaftes Engagement untermauern, argumentierte Altmaier.

Schüler und Studenten in Deutschland und aller Welt demonstrieren mittlerweile jeden Freitag während der Unterrichtszeit unter dem Motto „Fridays For Future“ nach dem Vorbild der jungen schwedischen Aktivistin Greta Thunberg. Die Demonstrationen sind umstritten, weil manche Schüler deshalb den Unterricht schwänzen.

Nach Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Freitag auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Schülerproteste für mehr Klimaschutz ausdrücklich unterstützt.

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