Gesellschaft

Lipödem-Behandlung: Im Kampf gegen böses Fett

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Wer die 34 Jahre junge Hendrikje Ter Balk sieht, ahnt wohl kaum, dass sie eine krankhafte Fettverteilungsstörung hat.

Etwa jede zehnte Frau leidet an schmerzenden Fettanlagerungen – doch die operative Therapie wird bislang nicht von den Krankenkassen getragen. Eine junge Frau setzt sich für die Kostenübernahme ein.

Wer Hendrikje ter Balk sieht, käme nie auf die Idee, dass sie ein Problem mit Fett hat. Sie ist sehr schlank, geradezu athletisch, und sagt Sachen wie: „Ich bin mindestens einmal am Tag im Handstand.“ Hendrikje ter Balk ist Suchttherapeutin und 34 Jahre alt. Seit kurzem ist sie auch Aktivistin. Dann sitzt sie an ihrem Schreibtisch und kämpft dafür, dass die Krankenkassen eine operative Therapie für das Lipödem zahlen. Das ist eine Fettverteilungsstörung, bei der sich veränderte, unförmige Fettzellen an den Extremitäten anlagern.

Alles begann damit, dass Hendrikje ter Balk Schmerzen in Armen und Beinen bekam. Sie kam kaum noch die Treppe zu ihrer Wohnung in Köln hinauf, im Supermarkt konnte sie nicht einmal mehr eine Packung Nüsse festhalten. Sie musste ihren Sport aufgeben, die Akrobatik. Ter Balk bemerkte auch, dass sich an ihrem Körper seltsame Fettpolster bildeten, an den Oberarmen, den Oberschenkeln und den Waden. Lange dachte sie, das liege am verlangsamten Stoffwechsel. Als die Schmerzen unerträglich wurden, begann sie im Internet zu recherchieren.