Der Chipanlagenbauer hat im vergangenen Jahr den höchsten Gewinn seit Jahren eingefahren. Doch für das laufende Jahr bleibt der Vorstand vorsichtig. Bei den Anlegern kommt das nicht gut an.
Nach einem Gewinnsprung im vorigen Jahr ist der Chipanlagenbauer Aixtron für 2019 weniger zuversichtlich. Wegen der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten und der spürbaren Investitionszurückhaltung der Kunden aus der Optoelektronik rechnet Aixtron mit sinkenden Margen. „Wir blicken vorsichtiger in das Jahr 2019“, erklärte Konzernchef Bernd Schulte am Dienstag. Er erwartet im laufenden Jahr eine operative Umsatzrendite zwischen acht und 13 Prozent – nach 15 Prozent 2018. Die Anleger reagierten enttäuscht: Der Kurs der im TecDax notierten Aktien gab am Vormittag knapp zehn Prozent auf 8,80 Euro ab.
Im vergangenen Jahr fuhr Aixtron dagegen aufgrund der hohen Nachfrage nach Maschinen zur Produktion von Lasertechnologie und Leuchtdioden (Leds) den höchsten Gewinn seit Jahren ein. Das operative Ergebnis (Ebit) schnellte auf 41,5 (Vorjahr: 4,9) Millionen Euro nach oben, das Nettoergebnis auf 45,9 (6,5) Millionen. Der Umsatz legte um 17 Prozent auf 269 Millionen Euro zu. Zwei Drittel davon entfielen auf die Optoelektronik, also auf Anlagen zur Herstellung von Lasertechnologie für Handys und Datenkommunikation. Auch der Auftragsbestand kletterte um 27 Prozent auf 138,3 Millionen Euro. Trotz dieses Polsters schließt Aixtron in diesem Jahr einen Umsatzrückgang nicht aus und peilt Erlöse zwischen 260 und 290 Millionen Euro an.
EInige Anleger dürften bei den Prognosen für das laufende Jahr nervös werden und um ihre Gewinne bangen. Wer vor zwei Jahren auf den Aufschwung bei Aixtron gesetzt hatte, wurde bis heute belohnt. Aus einer Anlagesumme von 10.000 Euro wurde in dieser kurzen Zeit eine Depotgröße von etwas mehr als 30.000 Euro. Wer schon jedoch schon drei Jahre vorher beim S-Dax-Unternehmen Aktionär geworden ist, kann von dieser Rendite nur träumen. Auf Sicht von fünf Jahren wurden bei Aixtron aus 10.000 Euro bis heute 8100 Euro. Aixtron hatte erst 2017 nach fünf verlustreichen Jahren die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft.
Seitens der Analysten gab es bereits die ersten Einschätzungen. Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung nach Zahlen auf „Equal Weight“ mit einem Kursziel von 12 Euro belassen. Das vierte Quartal des Anlagenbauers sei umsatz- und gewinnseitig besser als erwartet ausgefallen, schrieb Analyst Andrew Gardiner in einer vorliegenden Schnelleinschätzung. Der Ausblick bewege sich im Rahmen
der Erwartungen an ein gebremstes Wachstum 2019.